24.09.2019
Als eines der größten Ärgernisse im Berufsalltag geben die 500 befragten Apotheker mittlerweile die Lieferengpässe von Arzneimitteln an. Neun von zehn bereitet dies Sorge. Vor drei Jahren lag der Wert noch bei einem guten Drittel. Mehr als die Hälfte gab an, dass sie und ihre Beschäftigten inzwischen mehr als zehn Prozent ihrer Arbeitszeit damit verbringen, diese Probleme zu lösen.
Acht von zehn Apothekeninhabern gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwei bis drei Jahren negativ verlaufen wird. Vor drei Jahren sorgte sich nur jeder Zweite darum. Ein weiteres drängendes Thema: Der Wunsch nach mehr Planungssicherheit von Seiten der Politik durch stabile rechtliche Rahmenbedingungen.
„Die Stimmung in den Apotheken wird immer schlechter.“ Dieses Fazit aus der Befragung zieht Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA. „Wenn vier von fünf Apothekeninhabern für die nächsten Jahre ‚schwarz‘ sehen, erodiert das Fundament für hochwertige und wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Menschen in Deutschland.“
Arnold sieht deshalb einen dringenden Handlungsbedarf für die Bundespolitik. „Apotheker sind freie Heilberufler, die vernünftige Rahmenbedingungen brauchen. Dazu gehören ordnungspolitische Stabilität, wirtschaftliche Verbesserungen und eine fachliche Perspektive. Darauf warten wir mindestens seit drei Jahren.“ Mit dem derzeit diskutierten Apothekenreformpaket gebe es immerhin die Chance, ein Stück weiterzukommen und die Situation zu verbessern.
Der Deutsche Apothekertag findet jährlich im Wechsel in Düsseldorf und München statt. Mehr als 300 Delegierte aus jeweils 17 Apothekerkammern und -verbänden diskutieren und beschließen die künftigen Positionen des Berufsstandes.
PEF