09.11.2015
Die wachsende Zahl von Flüchtlingen in Deutschland beeinflusst auch den Alltag in Apotheken. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage unter rund 260 Apothekeninhabern. So haben mehr als vier von zehn Befragten in den vergangenen Monaten mehrmals wöchentlich Flüchtlinge in ihrer Apotheke beraten. Fast jeder zehnte Befragte gibt sogar an, dass in der Apotheke mehrmals pro Tag Flüchtlinge Beratung suchen.
Insbesondere die Sprachbarriere ist für die befragten Apotheker dabei eine Herausforderung. So berichten fast sieben von zehn Apothekern, die Flüchtlinge beraten, dass die Verständigung häufig problematisch sei. Zudem bereitet fast der Hälfte der Befragten (45 Prozent) die Übersetzung von Packungsbeilagen Schwierigkeiten. Fragen wirft auch die Abrechnung auf: Mehr als jeder Zweite ist unsicher, wie Rezepte in dieser Situation abgerechnet werden. Fast alle Apothekeninhaber (97 Prozent) sind der Ansicht, dass dieses Problem gelöst werden könne, indem der Kostenträger auf allen Rezepten von Flüchtlingen angegeben wird. Auch die flächendeckende Einführung einer Gesundheitskarte sowie mehrsprachige Aufklärungs- und Informationsmaterialien würden aus Apothekersicht die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen in Deutschland verbessern.
Für Apotheker und Flüchtlingshelfer bietet aponet.de im Themenschwerpunkt Flüchtlinge verschiedene Beiträge rund um Arzneimittel und das deutsche Gesundheitssystem in arabischer Sprache.
Die Pharmazeutische Zeitung bietet zudem einen zweiseitigen Fragebogen in deutscher und arabischer Sprache an, mit dem die wichtigsten Informationen zur Einnahme und richtigen Dosierung eines Arzneimittels vermittelt werden können.
NK