15.10.2018
Die zügige Einführung des elektronischen Rezepts (E-Rezept) und ein klarer Zeitplan zur Umsetzung der Prozesse für mehr Arzneimitteltherapie-Sicherheit (AMTS) sollen die Digitalisierung in den Apotheken und damit in der Arzneimittelversorgung vorantreiben und beschleunigen. Die dafür notwendige Telematik-Infrastruktur (TI) muss mit aller Kraft eingeführt und ausgebreitet werden. Dazu bekennt sich der Deutsche Apothekertag, dessen 300 Delegierte mehrere Beschlüsse fassten, in denen sie die Bundesregierung und den Bundestag auffordern, diese Ziele zu verfolgen.
Zur stufenweisen Einführung des E-Rezepts soll zunächst eine modellhafte Erprobung erfolgen. Die dabei entwickelte Systemlösung soll nach dem Ausrollen der TI-Komponenten in eine flächendeckende Anwendung überführt werden. Eine unverzichtbare Bedingung für die Einführung des E-Rezepts ist laut Beschluss des Deutschen Apothekertages, dass der Patient unbeeinflusst von Dritten über den Endpunkt der Einlösung des E-Rezepts entscheiden kann. Auch müssten die Patienten- und Rezeptdaten höchsten Datenschutzanforderungen unterliegen.
Im Zusammenhang mit dem E-Rezept müsse man sich auf den Ausbau der digitalen Prozesse für mehr Arzneimitteltherapie-Sicherheit ausrichten, so der Deutsche Apothekertag. Gutachten und Analysen würden zeigen, dass ein hoher Nutzwert der Telematik für Patienten und Gesellschaft in der flächendeckenden Verbesserung der AMTS liegt. Zu den AMTS-Risiken gehören das verzögerte Einsetzen von Behandlungen, das Fehlen wichtiger Daten in der Arzneimittel-Historie oder die mangelhafte persönliche Kommunikation.
Der Deutsche Apothekertag fordert die Bundesregierung auf sicherzustellen, dass die notwendigen Geräte und Softwarebestandteile zur Einführung der TI in den Apotheken zeitnah zur Verfügung stehen. Die Akzeptanz und der Erfolg der Telematik hingen auch davon ab, dass die Kommunikations- und Interaktions-Möglichkeiten der Ärzte und Apotheker untereinander sowie zwischen den Heilberufen und den Patienten verbessert werden.
ABDA