01.06.2018
In den letzten Jahren ist es gelungen, die Entzündungsvorgänge der Schuppenflechte besser zu verstehen und mit neuen Arzneimitteln gezielt zu behandeln. „Das hat die Therapie deutlich verbessert“, sagte Prof. Dr. Claudia Pföhler beim pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Die Dermatologin lehrt am Universitätsklinikum des Saarlands.
Die Therapie der Schuppenflechte orientiert sich daran, wie ausgeprägt die Symptome sind. Die ärztliche Leitlinie empfiehlt, leichte Fälle mit Cremes und anderen äußerlich angewendeten Arzneimitteln zu behandeln. In schwereren Fällen oder wenn Gelenke betroffen sind, werden systemisch wirkende Arzneimittel eingenommen oder injiziert. „Patienten wünschen sich meist das völlige Verschwinden der Symptome. Das ist nicht immer möglich. Aber eine deutliche Besserung erreichen wir heute in vielen Fällen“, so Pföhler.
In schweren Fällen werden gegen Schuppenflechte Arzneimittel eingesetzt, die gezielt gegen einzelne Entzündungs-Botenstoffe wirken. Diese Substanzen gehören zur Gruppe der sogenannten „Biologicals“. In der Anfangsphase werden sie vom Arzt injiziert. Später spritzt der Patienten sich die Arzneimittel etwa einmal im Monat selbst. Wichtig ist, dass der Patient diese Injektionen nicht vergisst, denn das könnte zu einem Versagen der Therapie führen. Pföhler: „Mit den Biologicals lassen sich oft innerhalb weniger Wochen gute Erfolge erzielen. Aber da sie relativ teuer sind, werden sie vom Arzt nur dann eingesetzt, wenn andere Behandlungsversuche nicht erfolgreich waren.“
An Schuppenflechte leiden rund zwei Millionen Bundesbürger. Die chronisch-entzündliche Hautkrankheit geht oft mit anderen Krankheiten wie Diabetes oder Depressionen einher.
ABDA