21.04.2016
Der schmerzstillende, entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkstoff Acetylsalicylsäure könnte die Überlebenschance von Krebspatienten um bis zu 20 Prozent steigern. Zu diesem vielversprechenden Ergebnis kommen britische Forscher in einer neuen Studie und plädieren für mehr Forschung auf diesem Gebiet.
Patienten, die aufgrund einer Krebserkrankung des Darms, der Brust oder der Prostata behandelt werden, könnten der Studie zufolge durch die zusätzliche Einnahme von Acetylsalicylsäure ihre Überlebenschance um 15 bis 20 Prozent erhöhen. Der Wirkstoff könnte zudem dabei helfen, die Ausbreitung des Tumors einzuschränken. Das berichtet das Team um Professor Peter Elwood von der Cardiff University in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE. Die Forscher hatten alle bislang verfügbaren Daten betrachtet, darunter fünf randomisierte Studien und 42 Beobachtungsstudien zu Darm-, Brust- und Prostatakrebs. Sechs Studien zu anderen Krebsarten ließen vermuten, dass auch hier ein positiver Effekt auftrete, so Elwood. Doch sei die Zahl der Studienteilnehmer zu gering, um sie zuverlässig interpretieren zu können.
„Eine Sorge bei der Einnahme von Acetylsalicylsäure bleibt das mögliche Risiko von inneren Blutungen“, sagt Elwood. Deshalb hätten er und sein Team speziell nach Hinweisen auf Blutungen gesucht und die Studienautoren wegen weiterer Daten kontaktiert. In keiner der Studien sei von schweren oder lebensbedrohlichen Blutungen berichtet worden, so der Mediziner. Das Fazit der Forscher: Mehr wissenschaftliche Arbeiten sollten sich mit Acetylsalicylsäure als zusätzlicher Therapie bei Krebserkrankungen beschäftigen. Betroffenen raten sie aufgrund ihrer Ergebnisse, mit ihrem behandelnden Arzt über zu sprechen und gemeinsam zu überlegen, die Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure zu ergänzen.
HH