21.08.2017
3,2 Millionen Menschen starben einer internationalen Analyse zufolge 2015 weltweit an den Folgen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), weitere 400.000 Menschen an Asthma. Damit ist COPD deutlich gefährlicher als Asthma. Denn obwohl Asthma doppelt so häufig in der Weltbevölkerung vorkommt, sterben achtmal mehr Menschen an COPD, berichten Forscher im Fachjournal „The Lancet Respiratory Medicine“.
Für die Studie untersuchten Wissenschaftler die Krankheitshäufigkeit und die Sterberaten der beiden chronischen Atemwegserkrankungen von 1990 bis 2015. Aufgrund der wachsenden und alternden Bevölkerung stieg die Zahl der COPD-Todesfälle um 11,6 Prozent von 2,8 auf 3,2 Millionen. Die Zahl der Erkrankten stieg sogar um 44,2 Prozent von 121 auf 174,5 Millionen weltweit. Die Zahl der an Asthma Erkrankten stieg um 12,6 Prozent von 318,2 Millionen auf 358,2 Millionen. Hier konnte die Zahl der Todesfälle um 26,2 Prozent von 550.000 auf 400.000 Tote pro Jahr reduziert werden.
In Zentraleuropa, wozu auch Deutschland, Österreich und die Schweiz zählen, war die Krankheitslast weltweit mit am niedrigsten. Obwohl viele Menschen unter COPD und Asthma leiden, hätten diese Krankheiten weniger Beachtung erhalten als andere nicht ansteckende Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes, kritisiert Hauptautor Professor Dr. Theo Vos vom Institute for Health Metrics and Evaluation an der Universität Washington im gleichnamigen US-Bundesstaat. Als größte Risikofaktoren für COPD gelten Rauchen und Luftverschmutzung gefolgt von verschmutzter Luft im Haus zum Beispiel durch Kochfeuer, Asbest, Diesel-Dämpfe, Arsen und Benzen sowie Passivrauchen und Ozon.
dh/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK