22.11.2012
Bettwanzen sind tagsüber leider so gut wie unsichtbar. Die ein bis sechs Millimeter langen Insekten verstecken sich nicht nur im Bett, sondern auch hinter Fußleisten, in Dielenritzen, hinter Lichtschaltern, unter der Tapete und selbst zwischen Buchseiten. Dass man sein Schlafzimmer mit einer Kolonie von Bettwanzen teilt, entdecken Betroffen meist nur durch die Hinterlassenschaften der kleinen Parasiten – Kotspuren oder Hüllen, die nach der Häutung zurückbleiben. Und an den juckenden Stichen. Bettwanzen saugen übrigens bevorzugt nachts Blut. Typisch ist, dass die Tiere oft nicht gleich beim ersten Stich ein Blutgefäß treffen, so dass sie mehrmals stechen müssen. Anders als bei einem Mückenstich, liegen bei Bettwanzen daher oft mehrere Stiche dicht beieinander.
Los wird man die Wanzen, indem man befallene Kleidungsstücke, Bettwäsche und Vorhänge so heiß wie möglich wäscht, da Bettwanzen Hitze über 45 Grad Celsius nicht vertragen. Eine kalte Alternative: Dinge, die es vertragen, in eine Plastiktüte stecken und einfrieren – mindestens zehn Stunden bei minus 18 Grad.
Für den endgültigen Rausschmiss sollte jedoch ein Fachmann für Schädlingsbekämpfung gerufen werden, der mit Insektiziden oder Hitze arbeiten kann. Selbst dann bleibt die Entfernung der Parasiten ein langwieriges Unterfangen und schwierig, da viele Bettwanzen schon Resistenzen gegen die eingesetzten Insektizide entwickelt haben. Ein Lichtblick könnte hier ein spezieller Pilz sein, der den kleinen Insekten zu Leibe rückt. US-amerikanische Insektenforscher haben jetzt entdeckt, dass Bettwanzen, die mit Sporen des Pilzes Beauveria bassiana besprüht worden waren, innerhalb von fünf Tagen starben. Vorher transportieren sie die Sporen jedoch auch noch in ihre Verstecke, so dass die dortigen Bettwanzen ebenfalls infiziert wurden.
HH