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Augenuntersuchungen können Demenz bei Diabetikern anzeigen

Dr. Karen Zoufal  |  07.01.2021

Menschen mit Diabetes bekommen im Alter häufiger Demenzerkrankungen als Menschen ohne Diabetes. Eine neue Studie zeigt, dass Veränderungen in der Netzhaut, die bei Routineuntersuchungen der Augen entdeckt werden, mit Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen mit Typ-1-Diabetes verbunden sind. Sie könnten zur Früherkennung von Alzheimer geeignet sein.

 

Augenarzt untersucht Frau
Der Augenarzt kann neben der Sehschärfe auch den Zustand der Netzhaut beurteilen.
© nd3000/iStockphoto

In der Zeitschrift „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ berichten US-Forscher, dass es Zusammenhänge zwischen der Leistung bei Gedächtnisaufgaben und Veränderungen der Blutgefäße in der Netzhaut gibt. Damit vertiefen die Forscher frühere Untersuchungen. Darin war ein Zusammenhang beobachtet worden zwischen fortschreitender diabetischer Retinopathie, einer Komplikation bei Diabetes, die das Sehvermögen schwer schädigen kann, und geistigen Beeinträchtigungen bei Menschen mit Typ-1-Diabetes. 

An der Studie nahmen 129 Teilnehmer teil, die seit 50 Jahren oder länger an Typ-1-Diabetes litten. Diese Freiwilligen absolvierten eine Reihe von kognitiven Tests, die Aufgaben zur Untersuchung der Gedächtnisfunktion sowie der psychomotorischen Geschwindigkeit umfassten. Darin wird die Zeit erfasst, die zum Anordnen von Objekten mit der Hand benötigt wird.

Die Routineuntersuchungen der Augen könnten dazu beitragen, geistige Veränderungen bei Menschen mit Diabetes frühzeitig zu erkennen. Bisher werden Menschen erst untersucht, wenn sie bereits Symptome eines kognitiven Rückgangs zeigen. „Wenn man den Zustand in einem früheren Stadium erkennen könnte, wenn die Patienten noch asymptomatisch sind, kann ihnen dies zugutekommen“, sagte Dr. Ward Fickweiler. Gleichzeitig könnte die frühere Erkennung auch die Suche nach besseren Therapien für Demenzerkrankungen unterstützen.

Das Team plant nun eine größere Studie, um das Potenzial der Augenbildgebung für die Früherkennung von Veränderungen der geistigen Fähigkeiten bei Diabetikern genauer zu erfassen. Dabei wollen sie auch nach den Mechanismen suchen, die das Gehirn- und Netzhautgewebe schädigen. 

Quelle: DOI: 10.1210/clinem/dgaa921  

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