ZOU
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30.11.2022
Die Benennung neuer und ausnahmsweise auch bereits bekannter Krankheiten ist Aufgabe der WHO, die für die Aktualisierung der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) zuständig ist. In einem Konsultationsverfahren holte die WHO für die Neubenennung der Affenpocken Vorschläge und Meinungen aus der Bevölkerung und von Experten aus 45 Ländern ein. Man einigte sich darauf, die Affenpocken (englisch: Monkeypox) in Mpox umzubenennen. Dies soll mit einer Übergangszeit von einem Jahr erfolgen.
Kriterien für die Benennung waren unter anderem, dass der neue Begriff wissenschaftlich angemessen, gut aussprechbar und in verschiedenen Sprachen verwendbar sein sollte. Außerdem sollte er keine geografischen oder zoologischen Bezüge haben und ein Abrufen historischer wissenschaftlicher Informationen ermöglichen.
Die Affenpocken beim Menschen erhielten ihren Namen 1970, nachdem das verursachende Virus 1958 bei in Gefangenschaft gehaltenen Affen entdeckt wurde. Seit 2015 gibt es bei der WHO neue Regelungen zur Benennung von Krankheiten. Sie sollen vermeiden, dass kulturelle, soziale, nationale, regionale und berufliche Aspekte oder Bevölkerungsgruppen verunglimpft werden. Zudem sollen negative Auswirkungen von Krankheitsnamen auf Handel, Reisen, Tourismus oder Tierschutz minimiert werden.
Auch das Affenpockenvirus soll einen neuen Namen bekommen. Hierüber entscheidet das Internationale Komitee für Virustaxonomie (ICTV), das sich ohnehin gerade mit einer Neubenennung der ganzen Virusfamilie beschäftigt.