24.06.2014
Charles Smith von der Universität Kentucky und dem Veterans Affairs Medical Center in Lexington berichtete, "dass Patienten mit einer Schilddrüsen-Unterfunktion auf einem Fahrsimulator ähnlich schlecht abschnitten wie Fahrer mit einem Blutalkoholspiegel, der über dem in den USA erlaubten Grenzwert lag."
Eine Unterfunktion der Schilddrüse liegt vor, wenn nicht genügend Schilddrüsenhormone gebildet werden. Folgen können beispielsweise leichte Ermüdbarkeit, fehlender Antrieb, depressive Verstimmungen, trockene Haut, Gewichtszunahme oder Kälteempfindlichkeit sein. Auch die Gehirnfunktionen können unter einem Mangel an Schilddrüsenhormonen leiden, so die Forscher. Doch wie dies gehe und ob Betroffene damit noch sicher Auto fahren können, sei bislang noch nicht hinreichend geklärt gewesen.
In ihrer Studie hatten die Wissenschaftler daher untersucht, welche Folgen eine Schilddrüsen-Unterfunktion für das Fahrverhalten von 32 Patienten mit Schilddrüsenkrebs hatte. Diese hatten zur Vorbereitung einer Therapie die Einnahme von Schilddrüsenhormonen kurzzeitig ausgesetzt. In dieser Zeit traten bei den Patienten Depressionen auf und ihre neurologischen Funktionen verschlechterten sich. Das zeigte sich unter anderem darin, dass die Versuchsteilnehmer länger brauchten, um ein Auto im Simulator zu bremsen. Ähnlich schlecht schneiden den Forschern zufolge Fahrer ab, deren Blutalkoholspiegel über 0,082g/100ml liegt. Mit der erneuten Einnahme von Schilddrüsenhormonen verschwanden diese Effekte wieder.
HH