05.09.2016
Das Ergebnis der Studie war eindeutig: Die Zeit, die die Teilnehmer vom Erkennen einer Gefahr bis zum Bremsen benötigen, die sogenannte Vorbremszeit, war mit Flip Flops deutlich länger als die mit festen Schuhen. In überraschend auftretenden Bremssituationen, z.B. ein Kind fährt plötzlich mit einem Skateboard auf die Straße, verlängert sich der Bremsweg: bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h im Durchschnitt um etwa 2,5 m. Situationen, in denen die Fahrer bei Bremsmanövern vom Pedal abrutschten, an Pedalen hängen blieben oder sich zwischen den Pedalen verhakten, wurden ausschließlich bei Flip Flop-Fahrern beobachtet. Knapp die Hälfte der Fahrer mit Flip Flops verfehlte mindestens einmal das Bremspedal, ein knappes Drittel rutsche mindestens einmal vom Pedal ab.
80% der Fahrer berichten, dass sie sich beim Fahren mit Flip Flops deutlich unsicherer fühlten. Das Fahren mit ungeeignetem Schuhwerk erfordert also insgesamt eine deutlich höhere Aufmerksamkeit vom Fahrzeuglenker. Die Verkehrspsychologen nehmen deshalb an, dass sich die Bremszeiten weiter verlängern, wenn Fahrer durch ein komplexes Verkehrsgeschehen, weitere Mitfahrer oder andere Reize abgelenkt werden. Die Wissenschaftler hatten die Reaktionen von 34 Personen an einem Fahrsimulator untersucht. Die Teilnehmer trugen bei jeweils der Hälfte der Bremsvorgänge feste, gut sitzende Schuhe, in den anderen Situationen hatten sie Flip Flops an. Gemessen wurden unter anderem die Reaktionszeiten, die Zeit für die Bewegung vom Gas- zum Bremspedal (Umsetzzeit) und die Vorbremszeit.
RF