05.01.2018
Dass eine gesunde Ernährung unser allgemeines Wohlbefinden steigert, ist altbekannt. Jetzt haben Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) herausgefunden, dass eine ballaststoffreiche Kost den Krankheitsverlauf von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen positiv beeinflusst und die Knochen stärkt. Ihre Ergebnisse sind im Fachblatt Nature Communications nachzulesen.
Schlüssel für die Wirkung unserer Ernährung auf die Gesundheit sind die Darmbakterien: Eine gesunde Darmflora besteht aus einer Vielzahl von Bakterienarten. Jeder erwachsene Mensch trägt etwa zwei Kilogramm an gutartigen Bakterien in seinem Darm. Diese Verdauungshelfer zerlegen Ballaststoffe, die zum Beispiel in Haferflocken oder Beeren stecken, in einzelne Bestandteile, so dass der Körper sie aufnehmen kann. Die Wissenschaftler um Dr. Mario Zaiss von der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Erlangen konnten zeigen, dass eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung die Darmflora so verändert, dass mehr kurzkettige Fettsäuren, vor allem Propionat, gebildet werden. Eine erhöhte Konzentration Propionat fanden sie unter anderem im Knochenmark, wo es bewirkte, dass sich der Knochenabbau deutlich verlangsamte.
„Wir konnten zeigen, dass eine bakterienfreundliche Ernährung entzündungshemmend ist und zugleich einen positiven Effekt auf die Knochenfestigkeit hat“, sagt Studienleiter Zaiss. „Unsere Erkenntnisse bieten einen vielversprechenden Ansatz für die Entwicklung innovativer Therapien bei entzündlichen Gelenkerkrankungen sowie für die Behandlung von Osteoporose, die häufig bei Frauen nach der Menopause auftritt“, so der Wissenschaftler. Noch sei es zwar zu früh, um konkrete Empfehlungen für eine darmbakterienfreundliche Ernährung zu geben. Ein morgendliches Müsli mit Haferflocken und Obst sowie viel Gemüse täglich würden jedoch in jedem Fall dabei helfen, einen artenreichen Bakterienmix im Darm aufrechtzuerhalten.
FAU/NK