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14.10.2023
In einer Studie haben 59 Personen zwei Wochen lang jeden Tag den pflanzlichen BallaststoffInulin zu sich genommen. Das Präbiotikum beeinflusste die Darmflora, wodurch sich im Blut und im Stuhl der Teilnehmenden auch der Gehalt an bakteriellen Stoffwechselprodukten veränderte.
Zu vier Zeitpunkten wurden funktionelle MRT-Untersuchungen durchgeführt, in denen die Gehirnaktivität beim Anblick verschiedener Gerichte erfasst wurde: Vor und nach der zweiwöchigen Einnahme von Inulin bzw. der eines Placebos. Nachdem die Personen zwei Wochen lang Inulin eingenommen hatten, reagierten Gehirnbereiche, die mit Belohnungen zu tun haben, weniger stark auf den Anblick kalorienreicher Lebensmittel.
„Die Ergebnisse lassen auf eine potenzielle Verbindung zwischen Darmgesundheit und Gehirnfunktion schließen, in diesem Fall die Essentscheidung“, sagt PD Dr. Veronica Witte, von der Universitätsmedizin Leipzig, die die Ergebnisse zusammen mit ihrem Team in dem Fachmagazin „Gut“ veröffentlicht hat.
Momentan untersucht das Team, wie sich die Einnahme über sechs Monate auf das Essverhalten, das Körpergewicht und die Gehirnaktivität auswirkt. „Zukünftige Studien sind erforderlich, um zu untersuchen, ob Behandlungen, die das Mikrobiom verändern, neue Wege für weniger invasive Ansätze zur Vorbeugung und Therapie von Adipositas eröffnen könnten. Ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen zwischen Mikrobiom, Darm und Gehirn könnte helfen, neue Strategien zur Förderung gesünderer Essgewohnheiten bei Menschen zu entwickeln“, erklärte Witte.
Quelle: DOI 10.1136/gutjnl-2023-330365