10.05.2016
Die Wissenschaftler untersuchten für die Studie den Schlaf von mehr als 5.800 Kindern über 28 Mondzyklen hinweg. Ihre Wahl fiel auf Kinder, weil sie leichter mit Verhaltensänderungen reagieren und ein größeres Schlafbedürfnis als Erwachsene haben. Die Mondzyklen hatten sie in drei Phasen eingeteilt: Vollmond, Halbmond und Neumond. Was sie fanden, war in der Tat ein Einfluss des Mondes auf die Schlafdauer der Kinder: Ganze fünf Minuten schliefen die Kinder bei Vollmond im Schnitt weniger, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Frontiers in Pediatrics. Das entspricht einem Prozent weniger Schlaf – und ist fast nichts. Für die Gesundheit stelle dies kaum eine Bedrohung dar, wie die Forscher berichten. Außerdem wurde keine andere der untersuchten Verhaltensweisen durch den Mond beeinflusst, etwa die Aktivität der Kinder oder die Zeit, die im Sitzen verbracht wurde.
Die Studie liefere einen deutlichen Beweis dafür, dass der Mond keinen großen Einfluss auf das Verhalten von Menschen hat, so die Forscher. „Unser Verhalten wird von vielen anderen Faktoren beeinflusst, wie Genen, Bildung, Einkommen oder psychosozialen Aspekten, nicht von den Gravitationskräften“, sagt Dr. Jean-Philippe Chaput vom Eastern Ontario Research Institute in Kanada. Doch auch wenn ihre Ergebnisse überzeugend seien, könnten kontroverse Ansichten über den Mond weitere Studien nach sich ziehen. Interessant sei zum Beispiel die Frage, ob unsere Biologie in irgendeiner Form mit den Mondzyklen synchron läuft oder ob der Vollmond nicht doch einen größeren Einfluss auf mentale Krankheiten oder körperliche Gebrechen haben könnte.
HH