04.07.2017
Wachsamkeit sei insbesondere bei Wadenschmerzen geboten, die beim Gehen auftreten und beim Stehenbleiben nachlassen. Gleiches gelte für Schmerzen, die sich beim Hinlegen in der Zehenregion bemerkbar machen, vor allem wenn Aufstehen für Linderung sorge. „Beide Schmerzformen sind ein typisches Symptom einer Arteriosklerose, bei der es aufgrund von Ablagerungen in den Arterien an unterschiedlichen Stellen des Körpers zu Durchblutungsstörungen kommt“, sagt Prof. Dr. med. Eike Sebastian Debus vom Universitären Herzzentrum Hamburg und Beiratsmitglied der Herzstiftung. Es können allerdings auch andere Beinabschnitte betroffen sein. Je nachdem wo die Gefäßablagerungen den Blutfluss blockieren, seien auch Beschwerden in den Oberschenkeln oder im Gesäß möglich und sollten Anlass sein, einen Arzt aufzusuchen, so die Herzexperten.
Im Vergleich zum Herz sind die Beine bei einer Arteriosklerose häufig allerdings erst relativ spät betroffen. Treten Schmerzen in den Beinen auf liegt daher schon oft eine deutliche Verkalkung der Herzkranzgefäße vor, was im Laufe der Zeit zu einem Herzinfarkt führen kann. Wie ernst die Infarktgefahr zu nehmen ist, unterstreichen Angaben, nach denen 75 Prozent der Betroffenen an einem Herzinfarkt und fünf Prozent an einem Schlaganfall versterben. Das Tückische an der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit sei, dass die Gefäßverkalkung nicht nur die Beine, sondern den gesamten Organismus betreffen könne, so die Experten. Somit könne es zu Gefäßverengungen in Hals (Carotis), Gehirn, Nieren und Herzen kommen, mit der Folge von Infarkten sowie Fuß- und Beinamputation, wenn die Arteriosklerose unbehandelt stark vorangeschritten sei.
Deutsche Herzstiftung e.V./ HH