12.03.2012
Prostataleiden bis hin zum Krebs gelten als Erkrankungen alter Männer. Mit der Vorsorge kann man aber anscheinend nicht früh genug beginnen: Eine neue Studie zeigt, dass eine Beschneidung vor dem ersten Geschlechtsverkehr das Risiko für Prostatakrebs deutlich senkt.
Männer, die vor ihrem ersten Geschlechtsverkehr beschnitten worden waren, haben eine um durchschnittlich 15 Prozent verminderte Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken als unbeschnittene Männer. Dies ergab die Studie, die Forscher im US-amerikanischen Seattle durchgeführt haben. Für weniger aggressive Arten von Prostatakrebs verminderte sich das Risiko um etwa 12 Prozent, für aggressive Formen um rund 18 Prozent. Dazu haben die Forscher die Daten von knapp 4.400 Männern ausgewertet, von denen rund die Hälfte an Prostatakrebs erkrankt war. Die andere Hälfte diente als Kontrollgruppe.
Obwohl es sich nur um eine Beobachtungsstudie handele, stehen die Daten in Einklang mit älteren Erkenntnissen und rechtfertigten, weiter auf diesem Gebiet zu forschen, sagte Dr. Jonathan Wright vom Krebsforschungszentrum in Seattle. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass Infektionen und Entzündungen der Entwicklung von Prostatakrebs einen Weg bahnen können. Die Beschneidung sorge dafür, dass sich Krankheitserreger nur schlecht vermehren könnten. Die Beschneidung der männlichen Vorhaut kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko für bestimmte Infektionen und Entzündungen zu vermindern, die bei der Frau zu Gebärmutterhalskrebs führen können.
MP