02.02.2016
Schulkindern aus Sydney im Alter zwischen neun und 13 Jahren fiel das Lösen von unbekannten Aufgaben aus den Bereichen Geometrie und Algebra leichter, wenn sie Teile der mathematischen Probleme mit dem Finger nachzeichneten. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Paul Ginns von der University of Sydney und Kollegen, deren Ergebnisse in den Fachzeitschriften Learning and Instruction und Applied Cognitive Psychology veröffentlicht wurden. In ihren Tests zeigte sich, dass Schüler bei einer geometrischen oder arithmetischen Aufgabenstellung häufiger zu den richtigen Ergebnissen kamen, wenn sie diese während des Lesens mit dem Finger nachzeichneten.
Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Mathe-Lernen bei jüngeren Schülern deutlich verbessert werden könnte, wenn Rechenaufgaben durch Elemente zum Nachverfolgen mit den Fingern ergänzt würden. Mit dem Zeigefinger die Winkel eines Dreiecks nachzuzeichnen könne dieser Information im Gehirn eine Verarbeitungspriorität einräumen, glauben die Forscher. Das Nachfahren mit dem Finger könne zudem die Belastung des Arbeitsgedächtnisses reduzieren und die Fähigkeit verbessern, komplexe Informationen zu behalten, indem es Informationen aus verschiedenen „Kanälen“ zusammenbringe.
Für alle, die sich mit Mathematik etwas schwerer tun, wäre es vielleicht einen Versuch wert, diesen Lernansatz auszuprobieren. Denn anders als Zusatzbücher oder Nachhilfe sei der Einsatz des eigenen Zeigefingers schließlich gratis.
HH