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05.05.2023
Wer nachts das Fenster geöffnet hat, schläft nicht nur besser, sondern ist am nächsten Tag auch leistungsfähiger. Dies zeigt eine Studie in der Fachzeitschrift „Building and Environment“, in der die Folgen einer schlechten Luftqualität im Schlafzimmer untersucht wurden.
Für die Studie wurde die Luftqualität im Lauf der Nacht in 40 Schlafzimmern gemessen. Wenn ein Fenster geöffnet war, wurde sie nicht nur subjektiv als besser empfunden, sondern auch messbar: die Konzentrationen von Kohlenstoffdioxid (CO2), flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und Feinstaub (PM10) waren geringer. Das verbesserte die Schlafqualität messbar. War dagegen nur die Tür geöffnet, so sank zwar die CO2-Konzentration, auf die anderen Faktoren hatte das aber keinen positiven Einfluss.
„Ein offenes Fenster verbesserte die Luftqualität in den Schlafzimmern der Teilnehmer so sehr, dass sie besser schliefen. Am nächsten Morgen waren auch ihre kognitiven Fähigkeiten in Tests besser“, sagte Xiaojun Fan, Doktorand an Technischen Universität Dänemark. Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass dafür doppelt so viel Belüftung notwendig ist, wie dänische Bauvorschriften es derzeit vorgeben.
Außerdem hängt der Effekt von der Außenluft ab: In einer Kooperation mit der Jiao Tong University in Shanghai wurden ähnliche Versuche in China durchgeführt. Sie ergaben, dass die Luftverschmutzung in Großstädten dort so hoch ist, dass die Raumluftqualität nachts bei geöffnetem Fenster mit gesundheitsgefährdenden Partikeln von außen belastet wurde. „Ein offenes Fenster wird empfohlen, wenn die Luftverschmutzung gering ist und keine Lüftungsanlage im Haus vorhanden ist. Ansonsten ist die mechanische Belüftung die beste Lösung“, folgerte Prof. Pawel Wargocki daraus.
Quelle: DOI 10.1016/j.buildenv.2022.109630