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12.04.2022
Cardamonin ist eine natürliche Substanz, die im Gewürz Kardamom und anderen Pflanzen vorkommt. Sie ist ein vielversprechender Kandidat für die Behandlung von aggressivem Brustkrebs, denn sie verändert die Aktivität eines Gens, das Krebszellen hilft, sich dem Immunsystem zu entziehen.
Etwa 10 bis 15 Prozent der Brustkrebserkrankungen sind dreifach negativ. Das bedeutet, dass den Krebszellen typische Ansatzpunkte für eine Therapie fehlen: Sie haben keine Rezeptoren für die Hormone Östrogen und Progesteron oder den Wachstumsfaktor HER2. Solche Tumoren sind schwierig zu behandeln und neigen dazu, aggressiv zu wachsen.
In Laborversuchen mit zwei unterschiedlichen dreifach negativen Brustkrebszellen zeigte sich, dass eine Behandlung mit Cardamonin in beiden Zelltypen dazu führte, dass sie mit steigender Dosis schlechter lebensfähig waren. Eine der Zelllinien stammte von afroamerikanischen Frauen und die andere von europäischen Frauen. Nur in letzterer verringerte Cardamonin die Aktivität eines Gens namens PD-L1, das Brustkrebszellen dabei hilft, dem Immunsystem zu entkommen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Menschen verschiedener Herkunft unterschiedlich auf Cardamonin reagieren könnten.
„Dies ist die erste Studie, die eine hemmende Wirkung von Cardamonin auf die Expression von PD-L1 beschreibt, was für die Behandlung von dreifach negativem Brustkrebs von großer Bedeutung ist“, sagte Prof. Dr. Patricia Mendonca von der Florida A&M University in Tallahassee, die die Forschungsergebnisse auf der Jahrestagung für experimentelle Biologie in Philadelphia vorstellte. Aufgrund der Tatsache, dass Cardamonin seit Jahrhunderten als Gewürz und seit einiger Zeit auch als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird, ist die Forscherin zuversichtlich, dass eine Krebstherapie mit Cardamonin weniger Nebenwirkungen haben könnte als mit anderen Chemotherapeutika.