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28.01.2023
Um zu untersuchen, wie sich körperliche Aktivität auf die Infektanfälligkeit bei Vorschulkindern auswirkt, hatte ein Team um Katarzyna Ostrzyżek-Przeździecka von der Universität Warschau in Polen 104 Kinder aus der Region mit einem Schrittzähler ausgestattet. Die Kinder waren zwischen vier und sieben Jahre alt und trugen den Schrittzähler durchgängig für 40 Tage. Zusätzlich hatte das Team in einem Zeitraum von 60 Tagen täglich die Symptome von Atemwegserkrankungen von den Eltern der Kinder erfragt und auch bisherige Impfungen, Sportaktivitäten, Geschwisterzahl und ob die Kinder Tabakrauch oder Tierhaaren ausgesetzt waren.
Die Untersuchung ergab einen klaren Zusammenhang: Mit je 1000 Schritten, die die Kinder machten, ging die Zahl der Tage mit Atemwegssymptomen im 60-Tage-Zeitraum durchschnittlich um 4,1 zurück. Das berichten die Forschenden im Fachjournal „Pediatric Research“. Zusätzlich wirkte es sich günstig aus, wenn Kinder drei oder mehr Stunden wöchentlich Sport machten. Den Autoren zufolge könnte demnach durch mehr körperliche Aktivität bei Vorschulkindern deren Infektionsrisiko reduziert werden. Sie raten Eltern, ihre Kinder zu mehr Sport und anderer Bewegung zu motivieren.
Warum Bewegung genau vor Infekten schützt, muss noch weiter untersucht werden. Die Studienautoren weisen zudem darauf hin, dass es sich bei der Untersuchung um eine Beobachtungsstudie handelt, die zwar Zusammenhänge aufzeigt, aber keinen Beweis für Ursache und Wirkung liefert. Es könnte umgekehrt auch möglich sein, dass infektanfällige Kinder einfach weniger aktiv sind als Kinder, die selten krank werden.
DOI: 10.1038/s41390-022-02436-7