26.06.2014
Körperfett findet sich nicht nur an Bauch und Hüfte, sondern auch in den Knochen. US-Forschern ist es mithilfe einer neuen Bildtechnik nun gelungen, den genauen Fettanteil im Knochenmark von Mäusen sichtbar zu machen. Dies ermöglichte ihnen auch, zu untersuchen, wie sich dieser Anteil verändert, zum Beispiel durch Bewegung.
Demnach senkte Bewegung den Anteil von Knochenfettzellen im Knochenmark bei Mäusen. Dies galt sowohl für Mäuse, die normales Futter fraßen als auch für Mäuse, denen besonders fettreiches Futter vorgesetzt wurde, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Bone berichten. Das Diabetesmittel Rosiglitazon hingegen erhöhte den Fettanteil im Knochenmark deutlich. Dies könnte die stark erhöhte Gefahr für Knochenbrüche des dafür in die Kritik geratenen Medikaments erklären. Bewegung scheint aber auch hier ein probates Gegenmittel zu sein. Denn durften sich die Mäuse so viel bewegen wie sie wollten, verringerte sich die fettanreichernde Wirkung von Rosiglitazon auch wieder, berichten die Wissenschaftler von der University of Carolina School of Medicine.
Knochen sind entgegen der landläufigen Überzeugung keine statischen Gebilde. Sie verändern sich ständig und damit auch die Anteile der unterschiedlichen Knochenmark-Bestandteile wie blutbildende Zellen und Fettzellen. Knochenforscher glauben, dass dieses Knochenfett in Bezug auf die Knochengesundheit eine wichtige Rolle spielen könnte, und zwar nicht unbedingt eine positive. Verschöben sich die Verhältnisse zwischen den Bestandteilen, würde zum Beispiel mit zunehmendem Alter eher Fett als Knochenmasse gebildet, könnte dies dazu beitragen, dass die Knochen älterer Menschen leichter brechen, fürchtet die Endokrinologin Dr. Maya Styner. Und mehr noch: Mehr Fett könnte auch bedeuten, dass weniger der anderen Knochenmarkzellen vorhanden sind, die für die Blutbildung und das Immunsystem von Bedeutung sind.
HH/FH