NAS
|
24.10.2023
Die Dauer der Nutzung von Smartphone, Spielekonsole & Co führt in Familien oft zu Auseinandersetzungen. In 83 Prozent der Haushalte mit Kindern wird über die Nutzung digitaler Medien gestritten. Hauptthema ist die Dauer (45 Prozent), aber auch die Mediennutzung beim Essen (36 Prozent) oder zur Schlafenszeit (30 Prozent). Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Junge Familien 2023“ der Pronova BKK, für die im Juli 2023 insgesamt 1.000 Menschen in Deutschland mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt befragt wurden.
Viele Eltern plagt ein schlechtes Gewissen
Klare Regeln zur Bildschirmzeit setzen rund 80 Prozent der Eltern von 3- bis 9-Jährigen, 69 Prozent der Eltern von 10- bis 13-Jährigen und noch 43 Prozent der 14- bis 17-Jährigen. Aber: Nur wenige Eltern sorgen der Umfrage zufolge auch konsequent für eine Einhaltung dieser Regeln, woraus oft ein schlechtes Gewissen folgt. 61 Prozent der Eltern grämen sich, weil sie zu viele Ausnahmen bei der Mediennutzung machen, 59 Prozent fürchten, sie duldeten eine zu häufige oder zu lange Nutzung, 53 Prozent sind zu selten da, um die Nutzung von digitalen Medien zu kontrollieren oder für ein Alternativprogramm zu sorgen.
Diplom-Sozialpädagoge Clemens Beisel rät Eltern, die Zeit am Bildschirm durch gemeinsam gefasste Familienregeln zu begrenzen. Die Richtschnur: „Der Bildschirm bleibt ab 20 Uhr bei jüngeren Kindern aus. Bei 15- bis 16-Jährigen ab 22 Uhr." Beisel beobachtete bei seinen Workshops, dass Kinder noch bis 24 Uhr oder sogar bis zwei Uhr morgens am Handy sind. Daher ist sein dringender Rat: "Ich bin für eine Regulierung der Gesamtzeit. Zum Beispiel über die Funktionen der Bildschirmzeit beim iPhone oder über den Family-Link in den Einstellungen der Geräte."
Quelle: Junge Familien 2023