20.06.2018
Die Wissenschaftler der Universitätskliniken Mainz und Münster konnten in Versuchen mit Mäusen zeigen, dass diese Fettsäuren die Weiterleitung erregender Impulse zwischen den Nervenzellen entscheidend verstärken. „Dadurch kann es zu Übererregungszuständen im Gehirn kommen“, erklärt Dr. Johannes Vogt vom Institut für mikroskopische Anatomie und Neurobiologie der Universitätsmedizin Mainz. „Es ist genau die Art von Übererregungszuständen, die für verschiedene psychiatrische Erkrankungen wie die Schizophrenie kennzeichnend ist.“ Diese bioaktiven Fettsäuren würden laut der Forscher direkt an Kontaktstellen der Nerven im Gehirn aus Vorläuferstoffen produziert.
In einem weiteren Versuch gelang es den Wissenschaftlern, die Produktion dieser Fette im Gehirn mit Medikamenten zu hemmen. Dadurch konnten sie die Übererregung der Nerven im Gehirn reduzieren. Wie sie in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry berichten, habe dies typische Verhaltensmuster reduziert, die mit psychiatrischen Erkrankungen assoziiert seien. Diese Ergebnisse seien von entscheidender Bedeutung, um innovative therapeutische Ansätze zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen zu entwickeln, sagt Vogt. Darüber hinaus zeigten ihre Daten, dass es auch einen therapeutischen Nutzen bei neurologischen Erkrankungen wie dem Schlaganfall geben könne, dem ebenso eine neuronale Übererregung zugrunde liege.
HH