Gesundheit

Blinddarmentzündung: Antibiotika statt OP

16.04.2012

Ist der Blinddarm entzündet, wird er – genauer der Wurmfortsatz – entfernt. Das ist so seit fast 125 Jahren, könnte sich aber ändern. Antibiotika könnten viele dieser Operationen unnötig machen, wie eine aktuelle Studie andeutet.

Frau krümmt sich vor Schmerz.
Ein entzündeter Blinddarm kann starke Schmerzen auslösen, die in den gesamten Bauchraum ausstrahlen.
© Piotr Marcinski - Fotolia

Behandelt man eine unkomplizierte Blinddarmentzündung erst einmal mit Antibiotika, statt den Patienten "unters Messer" zu legen, so heilt die Erkrankung in zwei Drittel der Fälle aus, ohne dass sich die Zahl der Komplikationen erhöht. Das ergab eine Meta-Analyse, die kürzlich im British Medical Journal erschienen ist. Bei einer Meta-Analyse werten Wissenschaftler bereits vorliegende Studiendaten unter einer aktuellen Fragestellung erneut aus.

In 63 Prozent der Fälle war demnach die Antibiotikabehandlung erfolgreich, 20 Prozent der Patienten mussten sich allerdings doch der üblichen Operation unterziehen, da die Entzündung nach der medikamentösen Therapie wieder aufgeflammt war. Die Zahl der Komplikationen durch die Behandlung war beim Therapieversuch mit Antibiotika geringer als nach den Operationen. Bei einem Fünftel der Patienten lag eine komplizierte Blinddarmentzündung vor, die von vornherein eine Operation notwendig machte.

MP

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