12.09.2013
Eine Studie der Wissenschaftlerin Coralie Herrmann von der Université de Neuchâtel in der Schweiz zeigt, dass Zecken, die mit dem Krankheitserreger der Lyme Borreliose infiziert waren, Trockenheit besser aushalten als nicht infizierte Zecken. Die Wissenschaftlerin vermutet, dass die Bakterien die Fähigkeit der Zecken, Wasser zu speichern, verbessern. Darüber hinaus besaßen infizierte Tiere mehr Fett als ihre Artgenossen. Damit besäßen sie mehr Energiereserven, dank derer sie häufiger in feuchtere Regionen wandern könnten, so die Forscherin. Bei einem Klima mit höheren Temperaturen und geringeren Niederschlägen im Frühjahr und Sommer hätten Borrelien-tragende Zecken größere Überlebenschancen. Für den Menschen würde dies bedeuten, dass die Gefahr, sich durch einen Zeckenstich mit dem Erreger zu infizieren, ansteige.
Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), wie Zecken wissenschaftlich genannt werden, sei normalerweise extrem empfindlich gegenüber Trockenheit, so die Forscherin. Doch gerade auf ihren bevorzugten Sitzplätzen – niedrigen Pflanzen, Gräsern, Büschen oder Sträuchern, auf denen sie auf vorbeistreifende Tiere oder Menschen warten, – sind sie Wind und Sonne besonders ausgesetzt. Damit sie nicht austrocknen, verlassen Zecken ihre Beobachtungsposten regelmäßig. Sie klettern dann in feuchtere Regionen in Bodennähe, um sich zu erholen, erläutert die Biologin. Bei dieser Wanderung verbrauchen die Tiere Fett und damit Energiereserven.
HH