08.12.2017
Akupunktur lindert einer neuen Studie zufolge Gelenkschmerzen, die bei einer Brustkrebstherapie mit Aromatase-Inhibitoren auftreten können. Die fernöstliche Nadel-Behandlung könnte dazu beitragen, dass weniger Frauen die Krebstherapie wegen der Schmerzen abbrechen, hoffen die Autoren der Studie.
Wie sich in der Studie zeigte, hatten Patientinnen, die eine richtige Akupunktur-Behandlung erhalten hatten, am behandelten Arm weniger Schmerzen als Patientinnen, die lediglich eine Scheinbehandlung oder keine Behandlung erhalten hatten. Die Linderung hielt über 24 Wochen an, wie die Wissenschaftler des SWOG, einem globalen Netzwerk von Krebsforschern, berichteten. An der Studie nahmen 226 Patientinnen aus elf Krebszentren teil. Die Behandlungen fanden in den ersten sechs Wochen zweimal pro Woche statt, in den nachfolgenden sechs Wochen einmal pro Woche.
Aromatase-Inhibitoren sind Medikamente, die bei der Therapie von hormonsensitivem Brustkrebs häufig zum Einsatz kommen. Sie blockieren die Produktion von Östrogen und hungern hormonrezeptor-positive Brustkrebszellen damit quasi aus. Zu den Nebenwirkungen der Antihormontherapie zählen allerdings Schmerzen und Steifheit der Gelenke, unter denen etwa die Hälfte der Patientinnen leidet. Diese können die Knie, die Hüfte, Hände und Handgelenke betreffen, was das Laufen, Sitzen, Treppensteigen oder sogar einfache Tätigkeiten wie Tippen oder Autofahren einschränken kann. „Manche meiner Patientinnen haben Schwierigkeiten, von einem Stuhl auf zustehen“, verdeutlicht Studienleiterin Dr. Dawn Hershman. In der Folge würden viele Patientinnen die Krebstherapie stoppen. „Wir brauchen eine Lösung – eine, die keine Opioide oder andere Medikamente beinhaltet, die abhängig machen oder schwere Nebenwirkungen haben können“, so die Wissenschaftlerin.
HH