PZ/NAS
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22.10.2024
Frauen, die mit einer Levonorgestrel-haltigen Spirale verhüten, haben laut einer dänischen Studie ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Die absoluten Zahlen sind zwar gering, dennoch sollten Frauen, die auf diese Weise verhüten wollen, darüber aufgeklärt werden.
Die Hormonspirale kann das Risiko für Brustkrebs erhöhen, berichten Forschende um Dr. Lina Steinrud Mørch vom dänischen Krebsinstitut in Kopenhagen im Fachblatt „Jama Network“. Das absolute Risiko bei Frauen bis 49 sei jedoch gering: Der Risikoanstieg sei gleichbedeutend mit 14 zusätzlichen Brustkrebsfällen pro 10.000 Frauen, schreiben die Autoren. Eine längere Anwendungsdauer war nicht mit einer zusätzlichen Erhöhung des Risikos verbunden. Die Zahlen seien ähnlich wie bei Frauen, die die Antibabypille einnehmen. Dennoch sollten Frauen darüber im Aufklärungsgespräch informiert werden, fordern die Wissenschaftler.
Für die Studie wurden Daten von Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren analysiert, die in den Jahren 2000 bis 2019 eine Hormonspirale eingesetzt bekamen. Insgesamt waren das 78.595 Frauen, als Kontrollgruppe dienten gleichaltrige Frauen, die nicht hormonell verhüteten. Die Frauen wurden im Durchschnitt knapp 7 Jahre nachbeobachtet.
In Dänemark ist die Hormonspirale als Verhütungsmittel sehr populär: Sie wird von der Mehrheit der Über-30-jährigen Frauen genutzt, die hormonell verhüten. In Deutschland ist nach wie vor die Antibabypille beliebter. Gemäß einer repräsentativen Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2023 nutzen 38 Prozent der sexuell aktiven Erwachsenen zwischen 18 bis 49 Jahren die Pille zur Verhütung und nur 14 Prozent die Spirale, wobei hier nicht zwischen Hormon- und Kupferspirale differenziert wurde.
Quelle: DOI 10.1001/jama.2024.18575