21.07.2015
Eine Substanz aus der Hanfpflanze, die so gut wie keine Auswirkungen auf die Psyche hat, kann offenbar dabei helfen, dass Knochen besser heilen. Dies haben israelische Wissenschaftler in Versuchen mit Laborratten herausgefunden.
Schon nach acht Wochen Behandlung mit einer Kombination aus den Cannabis-Wirkstoffen Cannabidiol (CBD) und dem psychoaktiven Tetrahydrocannabinol (THC) war eine Verbesserung des Heilungsprozesses deutlich zu sehen. Das schreiben die Forscher von der Tel Aviv University und der Hebrew University im Journal of Bone and Mineral Research. Selbst einzeln verabreicht, ohne die berauschenden Cannabis-Komponente, bewirkte Cannabidiol, dass die Knochen während des Heilungsprozesses stärker wurden. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass der Wirkstoff den Aufbau des Eiweißgrundgerüsts der Knochen, der sogenannten Kollagenmatrix, verbessere. Dieses stelle die Grundlage für die Mineralisierung von neuem Knochengewebe dar. „Nach einer Behandlung mit Cannabidiol sind die Knochen härter und brechen in der Zukunft nicht mehr so leicht“, prophezeit der Studienleiter Dr. Yankel Gabet.
Das medizinische Potenzial von Cannabinoid-ähnlichen Substanzen sei nicht zu leugnen, ist sich Gabet sicher. Obwohl zur Entwicklung einer geeigneten Therapie noch viel getan werden müsse, zeige ihre Studie deutlich, dass eine Therapie auch ohne die psychoaktive Wirkung des Cannabis möglich sei. Schon in früheren Arbeiten hatte das Forscherteam zeigen können, dass Cannabinoid-Bindungsstellen im menschlichen Körper dazu beitragen, die Bildung von Knochensubstanz zu stimulieren und den Knochenabbau verringern. Schon damals schlossen die Forscher, dass Medikamente auf Basis von Cannabinoiden bei der Behandlung von Osteoporose und anderen Knochenerkrankungen hilfreich sein könnten.
HH