Dr. Karen Zoufal
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20.07.2021
Patienten, die Statine zur Senkung des Cholesterinsiegels einnehmen, haben offenbar ein deutlich geringeres Risiko, an Covid-19 zu sterben. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, die im Fachmagazin „PLOS ONE“ veröffentlicht wurde.
Forscher haben anonymisierte Krankenakten von 10.541 Patienten ausgewertet, die zwischen Januar und September 2020 wegen Covid-19 in US-Krankenhäusern aufgenommen wurden. Dabei zeigte sich, dass Statine allein oder in Kombination mit Blutdrucksenkern die Sterblichkeit durch die Coronavirus-Infektion um 41 Prozent verringerten. Statine senken den Cholesterinspiegel im Blut, indem sie die Bildung von Cholesterin in der Leber reduzieren. Solche Medikamente pauschal zur Vorbeugung zu nehmen, sei aber vermutlich nicht hilfreich, denn die größten Effekte waren bei Patienten zu beobachten, die gute medizinische Gründe für die Einnahme von Statinen hatten, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck in der Vorgeschichte.
Die Forscher nehmen an, dass Statine und Medikamente gegen Bluthochdruck die entsprechenden Grunderkrankungen stabilisieren und so die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich Patienten von Covid-19 erholen. Prof. Dr. Lori Daniels, Direktorin der kardiovaskulären Intensivstation an der Universität San Diego, sagte: „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass die von uns beschriebenen Assoziationen zwischen der Verwendung von Statinen und dem verringerten Schweregrad der Covid-19-Infektion definitiv auf die Statine selbst zurückzuführen sind. Aber sie spielen eine Rolle dabei, die Sterblichkeit eines Patienten erheblich zu senken. Wir hoffen, dass unsere Forschungsergebnisse ein Anreiz für Patienten sind, ihre Medikamente weiterhin regelmäßig einzunehmen.“
Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0254635