17.08.2012
Die meisten Erwachsenen sind mit einem speziellen Herpes-Virus infiziert, dem Humanen-Zytomegalie-Virus (HZMV). Normalerweise ist das für das Immunsystem ein Klacks, doch kann der Dauergast im Alter problematisch werden, so das Ergebnis einer im Online-Journal PLoS Pathogens veröffentlichten Studie eines deutsch-amerikanischen Forscherteams.
In jüngeren Jahren, in denen das Immunsystem die Viren noch gut in Schach halten kann, sahen die Forscher fast so etwas wie einen positiven Effekt. Denn wenn das Immunsystem ständig aktiviert sei, könne es prompt auf neue Erreger reagieren, so der Braunschweiger Immunologe Luka Cicin-Sain. Das Immunsystem verändert sich jedoch mit zunehmendem Alter.
Die neuen Ergebnisse legen jetzt nahe, dass die andauernde Anwesenheit des Erregers zur Immunalterung beiträgt, schreiben die Forscher. Natürlich altere das Immunsystem auch ohne das Virus, so Cicin-Sain. Doch verlange das HZMV als Dauergast immer mehr Aufmerksamkeit von den T-Zellen, einer wichtigen Gruppe von Abwehrzellen, die dann im Kampf gegen andere Erreger fehlen. Dies erkläre, warum Senioren oft anfälliger für Infektionskrankheiten seien als jüngere Menschen. Das Team aus Wissenschaftlern vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und Kollegen aus den USA hatte die Auswirkung des HZMV auf die Immunabwehr von Mäusen untersucht.
HH