SeniorenBaby & Familie

Corona-Krise: Blutkonserven werden knapp

10.03.2020

Aus Angst vor einer Infektion mit dem neuen Coronavirus gehen aktuell nur sehr wenig Menschen zur Blutspende. Das führt zu spürbaren Engpässen in Kliniken und Arztpraxen, wie die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) berichtet. Die Experten rufen dazu auf, auch weiterhin Blut zu spenden.

Blutkonserven könnten wegen der Corona-Epidemie schnell knapp werden.
Ärzte und Blutspendedienste fürchten, dass bald nicht mehr ausreichend Blutkonserven zur Verfügung stehen, um Notfallpatienten zu versorgen.
© Jörg F. Müller / DRK

„Viele Blutspendedienste berichten, dass die Spendenbereitschaft der Bevölkerung durch die Coronavirus-Epidemie bereits spürbar gesunken ist“, sagt Professor Dr. med. Hermann Eichler vom Universitätsklinikum des Saarlandes. Das sei fatal, da Blutprodukte mitunter nur eine kurze Haltbarkeit hätten. Auch kurzfristige Spenderückgänge um 15 Prozent könnten sich daher bereits deutlich auf den Bestand der Blutkonserven auswirken. Nach aktuellem Stand sei die Blutversorgung für Notfallpatienten zwar noch gesichert, in naher Zukunft könne es jedoch zu einer Mangelsituation kommen.

Blutspende ist kein Risiko

Die Experten der DGTI weisen darauf hin, dass der Besuch eines Blutspendetermins nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Ansteckung mit dem Coronavirus einhergeht. Bei den Spendeterminen gelten sehr hohe Hygienestandards, sodass für Blutspender keine reelle Gefahr zur Ansteckung mit einer Infektionskrankheit besteht. „Deshalb möchten wir die Menschen zu einer regelmäßigen und möglichst zeitnahen Blutspende motivieren“, so Eichler.

Denn auch in Zeiten der Grippewelle, grassierender Erkältungen und des neuen Coronavirus benötigen die deutschen Blutspendedienste täglich eine ausreichende Anzahl an Blutspenden, damit die Patienten auch in Krisenzeiten mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandelt werden können.

Wer krank ist, darf nicht spenden

Nach wie vor gilt jedoch: Wer einen grippalen Infekt oder Erkältungssymptome hat, darf kein Blut spenden. Das gilt auch für Personen, die sich erst vor kurzem in den vom Coronavirus betroffenen Risikogebieten aufgehalten haben oder Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Sie müssen aus Sicherheitsgründen eine Wartezeit von vier Wochen vor der nächsten Spende einhalten.

NK

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

Schlemmen ohne Völlegefühl

Genuss ohne Reue: Wenn nach deftigen Speisen der Bauch schmerzt, sind praktische Helfer gefragt.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Mann hält sich den Bauch nach üppigem Essen.
Podcast: gecheckt!
Apotheke

Podcast: Was hilft gegen Sodbrennen?

Saures Aufstoßen und Brennen in der Speiseröhre können sehr unangenehm sein. Wie es dazu kommt und…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben