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15.11.2024
Es ist Hochzeit für die Impfungen gegen Grippe und Covid-19. Ist es sinnvoll, beide Impfungen am selben Tag zu bekommen, oder müssen Menschen dadurch mit mehr Nebenwirkungen rechnen?
Laut einer US-amerikanischen Studie leiden Menschen – verglichen mit Impfungen im üblichen zeitlichen Abstand – nicht mehr Nebenwirkungen, wenn sie zeitgleich gegen Covid-19 und Grippe geimpft werden. Die 335 Teilnehmenden bekamen zunächst einen mRNA-Covid-19-Impfstoff verabreicht und direkt im Anschluss entweder einen quadrivalenten inaktivierten Grippeimpfstoff oder eine Placeboimpfung. Circa zwei Wochen später erhielt die Placebogruppe dann eine Grippeimpfung und die bereits doppelt geimpften Teilnehmenden eine Placeboimpfung.
In Summe traten binnen sieben Tagen bei 25,6 Prozent der zeitgleich Geimpften und bei 31,3 Prozent der mit zeitlichem Abstand Geimpften Nebenwirkungen auf. Dazu zählten Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Gelenkschmerzen. In beiden Gruppen traten keine lebensbedrohlichen Ereignisse auf. Es zeigten sich außerdem keine Unterschiede in schwerwiegenden Nebenwirkungen oder solchen von besonderem Interesse. Dies galt auch über den Zeitraum der Nachbeobachtung, der 121 Tage andauerte.
Am selben Tag, aber nicht in den selben Arm
Dass die Impfungen zeitgleich verabreicht werden können, bestätigt auch die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI): „Zwischen Covid-19-Impfungen und der Verabreichung anderer sogenannter Totimpfstoffe (dazu zählt u.a. der Grippeimpfstoff) muss kein Impfabstand von 14 Tagen mehr eingehalten werden. Die Impfungen können simultan, d.h. gleichzeitig, verabreicht werden. Die Injektion soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.“
Quellen: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2024.43166; RKI: Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza