Im Norden von Italien hat sich das Coronavirus in den vergangenen Tagen sehr rasch ausgebreitet. Angesichts dieser Entwicklung geht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn davon aus, dass sich das Virus auch in Deutschland ausbreiten kann. „Durch die Lage in Italien ändert sich auch unsere Einschätzung der Lage: Corona ist als Epidemie in Europa angekommen. Deshalb müssen wir damit rechnen, dass sie sich auch in Deutschland ausbreiten kann", sagte Spahn auf einer Pressekonferenz in Berlin.
Auf eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus sei Deutschland bestmöglich vorbereitet. Um Erkenntnisse über das Virus zu sammeln und Therapien sowie Impfstoffe zu verbessern, versprach Spahn zudem weitere finanzielle Mittel für die Forschung. Gegenwärtig gibt es jedoch keinen Verdacht auf eine anhaltende Viruszirkulation in Deutschland, so dass die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung von den Experten des Robert Koch-Instituts weiterhin als gering eingeschätzt wird. Insgesamt sind in Deutschland 16 laborbestätigte Fälle von Covid-19 bekannt. Die meisten Personen sind bereits wieder gesund und aus der Klinik entlassen. Auch die übrigen Patienten sind auf dem Weg der Besserung.
Gefahr in Deutschland weiterhin gering
Am Sonntag haben 20 deutsche Rückkehrer aus dem chinesischen Wuhan die Quarantäne verlassen. Seit ihrer Ankunft in Berlin-Tegel vor zwei Wochen waren sie in einem separaten Teil der DRK-Kliniken Köpenick untergebracht. Die abschließenden Tests auf das Corona-Virus waren in allen Fällen negativ. „Die zentrale Unterbringung war nötig, um sie, ihr Umfeld und die Bevölkerung zu schützen“, so Gesundheitsminister Jens Spahn.
In der Nacht zu Samstag kamen zudem sechs deutsche Staatsangehörige, die sich auf dem Passagierschiff „Diamond Princess“ in Japan aufgehalten haben, auf dem Flughafen Berlin Tegel an. Ihre Betreuung wird durch das Deutsche Rote Kreuz in Abstimmung mit den Berliner Gesundheitsbehörden organisiert. Die Personen werden vorsorglich in häuslicher Quarantäne untergebracht. Weitere 15 Deutsche sind vergangene Woche auf dem Stuttgarter Flughafen gelandet. Sie hatten sich in der chinesischen Provinz Hubei bzw. der Stadt Wuhan aufgehalten und werden daher vorsorglich isoliert in einem Hotel in Kirchheim unter Teck untergebracht.
NK