10.07.2020
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, wurden zahlreiche Maßnahmen zur sozialen Distanzierung ergriffen. Einsamkeit, ein Verlust der Beschäftigung und familiäre Konflikte sind häufig die Folge. Solche Stressfaktoren könnten die Anfälligkeit für Virusinfekte beeinflussen, zeigen Forschungen von der Carnegie Mellon University in Pennsylvania.
Der Psychologe Prof. Sheldon Cohen hat in einer Reihe von Studien festgestellt, dass Menschen bei sozialem Stress eher Erkrankungen der oberen Atemwege bekamen, wenn sie Erkältungsviren ausgesetzt waren. Er geht davon aus, dass solche Stressfaktoren auch die Anfälligkeit für die Viruskrankheit Covid-19 erhöhen.
Sowohl soziale als auch psychische Stressfaktoren erhöhten in seinen Untersuchungen die Produktion und Ausschüttung von Botenstoffen, die als Reaktion auf Erkältungs- und Influenzaviren Entzündungen fördern. Dieser Überschuss an Entzündungen war wiederum mit einem erhöhten Krankheitsrisiko verbunden. In ähnlicher Weise hat die Forschung an Covid-19 gezeigt, dass die heftige Produktion solcher Botenstoffe mit schwereren Verläufen verbunden ist. Das könnte bedeuten, dass eine durch Stress ausgelöste übermäßige Ausschüttung dieser Botenstoffe die Symptome bei Covid-19 verstärken könnte.
Gleichzeitig ergaben Cohens Studien, dass soziale Integration und Unterstützung einen gewissen Schutz vor Infektionen und Krankheiten der Atemwege bieten. „Wenn Sie ein vielfältiges soziales Netzwerk haben und sozial integriert sind, passen Sie besser auf sich auf. Wenn Menschen erkennen, dass Personen in ihrem sozialen Netzwerk ihnen in einer Zeit des Stresses oder der Not helfen und sie sozial unterstützen, schwächt dies die Wirkung des Stressors ab, und er wirkt sich weniger auf ihre Gesundheit aus“, so Cohen.
ZOU