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26.04.2021
Carragelose bildet einen Schutzfilm auf den Zellen der Schleimhaut. Dieser soll verhindern, dass sich Viren an Zellen anheften können und sich später dort vermehren und in den Atemwegen ausbreiten. „Ein Carragelose-haltiges Nasenspray bewirkt eine 80-prozentige relative Risikoreduktion für eine Infektion mit SARS-CoV-2“, sagt Prof. Dr. Ulrich Schubert, Forscher am Virologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen in einem Bericht auf der Website der Uni.
Diese Erkenntnis stamme aus einer argentinischen Studie knapp 400 Teilnehmern des medizinischen Personals aus zehn Krankenhäusern in Argentinien, die täglich direkten Kontakt zu Covid-19-Erkrankten hatten. Die Probanden verwendeten drei Wochen lang entweder viermal täglich das Carragelose-Nasenspray oder ein Placebo. Bereits frühere Laboruntersuchungen belegten die antivirale Wirkung von Carragelose gegen SARS-CoV-2 in verschiedenen humanen Zellsystemen.
„Carragelose ist ein Polymer, das das Virus durch eine elektrostatische Wechselwirkung umhüllt und es dabei neutralisiert. Deshalb sollte es für die Wirksamkeit auch keinen Unterschied machen, welche Virusvariante vorliegt“, erklärt Schubert. „Gerade angesichts der Mutationen, die sich aktuell immer rasanter ausbreiten, halten wir die Carragelose für eine echte Option in der Bekämpfung der Pandemie.“
Da es sich nicht um eine sehr große Studie handelt, ist es zu begrüßen, dass weitere klinische Studien zu Wirksamkeit von Carragelose-Nasenspray, -Inhalationslösung und -Lutschpastillen in der Vorbeugung und Therapie von SARS-CoV-2-Infektionen in Vorbereitung oder bereits angelaufen sind. Auch Schubert und seine Forschungsgruppe vom Uni-Klinikum Erlangen sind direkt daran beteiligt. In Deutschland sind bisher nur Nasensprays mit Carragelose auf dem Markt.
Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene hat bereits im Dezember 2020 in ihrer Empfehlung "Viruzides Gurgeln und viruzider Nasenspray" die Anwendung von Carragelose-basierten Nasensprays zur Vorbeugung von SARS-CoV-2-Infektionen befürwortet.
Quelle: Bericht auf der Website der Universität Erlangen-Nürnberg