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01.03.2024
Cranberry-Produkte senkten das Risiko von wiederkehrenden Harnwegsinfekten im Schnitt um 30 Prozent. Eine Betrachtung von Untergruppen zeigte außerdem, dass dies vor allem bei Frauen (minus 26 Prozent), Kindern (minus 54 Prozent) und Menschen mit einer Anfälligkeit für Harnwegsinfekte nach einer Operation (minus 53 Prozent) der Fall war. Bei Menschen in Pflegeeinrichtungen, schwangeren Frauen und Personen mit Blasenentleerungsproblemen war dagegen kein oder nur ein geringer Nutzen zu beobachten.
Ob die Art des Produktes dabei eine Rolle spielt, ließ sich nicht genau bestimmen – es gab keine klaren Ergebnisse dazu, ob Saft, Tabletten oder Pulver wirksamer sind. Wahrscheinlich spielt aber die Dosis in den Präparaten eine Rolle. Auch ob Präparate mit Cranberries besser wirken als Antibiotika, ließ sich anhand der Studien nicht eindeutig sagen, da es zu wenig direkte Vergleiche gab.
Cranberrys enthalten Substanzen, die in Laborexperimenten verhindern, dass sich Coli-Bakterien an die Blasenwand anheften. Dass Produkte mit Cranberries tatsächlich Harnwegsinfektionen reduzieren, ist dagegen schwieriger nachweisbar. Seit 1998 beleuchtet die Cochrane Organisation in umfangreichen Auswertungen der wissenschaftlichen Erkenntnisse die Wirkung von Cranberrys bei Harnwegsinfekten. Dies war das fünfte Update.
Quelle: DOI 10.1002/14651858.CD001321.pub7