Barmer/NK
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01.08.2022
Wer Kirschen isst und danach Wasser trinkt, bekommt Bauchschmerzen. Diese Warnung kennen die meisten von uns noch aus Kindertagen. Sie ist heute aber in der Regel unbegründet, erklärt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Krankenkasse Barmer.
„Verursacher des Bauchschmerzes war früher, bevor moderne Kläranlagen aufkamen, vor allem die schlechtere Qualität des Trinkwassers, das viel keimbelasteter war als heute. Völlig unabhängig vom Verzehr vor Kirschen konnte das Wasser zu Magen- und Darmproblemen führen. Heute kann man getrost Kirschen essen und danach Wasser trinken“, erklärt Marschall.
Die Medizinerin rät aber dazu, Kirschen vor dem Verzehr immer gründlich abzuwaschen, da sich Hefepilze und andere Keime auf der Schale befinden können. „Und man sollte keine Unmengen auf einmal essen. Denn wenn zu viele Hefepilze in den Magen gelangen, werden unter Umständen nicht alle abgetötet, da der Magen damit überfordert sein kann.“ Dann könnten die Pilze den Zucker aus den Kirschen zu Alkohol vergären. So entsteht Kohlendioxid, das für Blähungen sorgt. Wer es mit den Kirschen nicht übertreibt, muss sich aber keine Sorgen machen – egal ob mit oder ohne dem Glas Wasser danach.