21.06.2018
Viele Beteiligte befürworten diese Möglichkeit – zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine Untersuchung der Robert Gordon University im schottischen Aberdeen. Dabei wurden Patienten, Ärzte, Krankenpfleger, Politiker, repräsentative Teile der Bevölkerung sowie Apotheker selbst dazu befragt, welche Vor- oder Nachteile sie erwarten, wenn Apotheker Medikamente verschreiben könnten. Die Vorteile überwogen dabei deutlich: Beteiligte erwarteten eine bessere Gesundheitsversorgung, einen größeren Nutzen aus den Fähigkeiten und Kenntnissen des Apothekers, eine steigende Attraktivität des Apothekerberufs und weniger Arbeit für stark beanspruchte Ärzte.
„Verschreibungen durch Apotheker sind in vielen Ländern, etwa im Vereinigten Königreich, üblich“, so Professor Derek Stewart, der die Untersuchung leitete. „Angesichts des Ärztemangels und der umfangreichen klinischen Ausbildung von Apothekern ist das sehr angemessen – sowohl im Hinblick auf die Versorgung von Patienten als auch auf die Nutzung der knappen Ressourcen.“
Die Nachteile, die in den Befragungen genannt wurden, bezogen sich vor allem auf organisatorische Probleme, die entstehen könnten. Außerdem äußerten die Befragten Zweifel an den Fähigkeiten von Apothekern, Krankheiten sicher zu erkennen und ohne Blutwerte und andere klinische Daten die richtige Entscheidung zu fällen. Insgesamt wurden die Daten aus 65 verschiedenen Befragungen ausgewertet und verglichen. Diese Studien stammten aus sechs verschiedenen Staaten, allerdings nicht aus Deutschland.
MB