03.03.2020
Ob Ärzte, Pflegepersonal, Polizisten oder Bäcker: In einigen Berufsfeldern ist Nachtarbeit zwingend erforderlich. Zwei Prozent aller Beschäftigten in Deutschland arbeiten sogar dauerhaft während der Nacht. Wie sich das auf die Gesundheit und das Privatleben auswirkt, hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einer Umfrage untersucht.
Beschäftigte, die dauerhaft während der Nacht arbeiten, sind unzufriedener mit ihrer Work-Life-Balance und schätzen ihren Gesundheitszustand schlechter ein als andere Beschäftigte. Besonders gefährdet sind vollzeitbeschäftigte Dauernachtarbeitende, die mit durchschnittlich 46 Stunden pro Woche deutlich länger arbeiten als andere Vollzeitbeschäftigte. Am häufigsten arbeiten Dauernachtarbeitende im Gesundheits- und Sozialwesen, dem produzierenden Gewerbe und der Verkehrs- und Lagerei-Branche.
Wer nachts arbeitet, fühlt sich weniger fit
Insgesamt sagen 77 Prozent aller abhängig Beschäftigten, dass sie zufrieden oder sehr zufrieden mit der Passung ihres Arbeits- und Privatlebens sind. Bei den Beschäftigten in Dauernachtschicht sind dies nur 61 Prozent. Nur jeder zweite Beschäftigte in Dauernachtarbeit (51 Prozent) schätzt zudem den eigenen Gesundheitszustand als gut bis sehr gut ein, während es bei allen abhängig Beschäftigten 62 Prozent sind. Dauernachtarbeit geht der Umfrage zufolge auch häufig mit gesundheitlichen Beschwerden einher: Am häufigsten klagen die Beschäftigten über Schmerzen im unteren Rücken (60 Prozent) und allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung (56 Prozent). Häufig berichten die Befragten auch über körperliche Erschöpfung (44 Prozent) und nächtliche Schlafstörungen (43 Prozent).
Insgesamt lasse sich Dauernachtarbeit aus arbeitswissenschaftlicher Perspektive nicht befürworten, da die Arbeit gegen die biologische Uhr und soziale Rhythmik mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Besonders Beschäftigte mit langen Arbeitszeiten sind hierbei gefährdet.
BAuA/NK