30.03.2012
Es gibt bereits einige Studien, die sich mit der Vielfalt der unterschiedlichen Bakterien in unserer Umgebung beschäftigt haben. Keine der Studien habe aber bislang untersucht, wie schon die bloße Anwesenheit eines Menschen die bakterielle Zusammensetzung der Raumluft beeinflusst. Wissenschaftler der Universität Yale haben nun die biologischen Teilchen aus einem Hörsaal der Universität über acht Tage genauer untersucht. Der Hörsaal war dabei vier Tage lang immer wieder einmal belegt. An den anderen vier Tagen wurde der Hörsaal nicht genutzt. An allen acht Tagen wurden Türen und Fenster geschlossen gehalten und das Klimatisierungssystem des Raumes lief auf normaler Stufe. Die in der Raumluft gesammelten biologischen Teilchen sortierten die Wissenschaftler nach Größen.
Generell zeigte sich, dass die "menschliche" Nutzung des Raumes mit einer Zunahme der biologischen Teilchen in der Raumluft einherging. Insbesondere mittelgroße Bakterien und sehr große Pilze kamen in der Luft häufiger vor, wenn der Raum durch Menschen genutzt wurde. Zudem stellten die Experten fest, dass etwa ein Fünftel (18 Prozent) aller Bakterien, seien es "frische" oder bereits zuvor im Raum befindliche, vom Menschen und nicht etwa von Pflanzen oder aus anderen Quellen stammten. Die Bakterienart, von der die meisten Keime gefunden wurden, waren die sogenannten Propionibakterien, die typischerweise auf der menschlichen Haut vorkommen.
Die gute Nachricht dabei: Weniger als 0,1 Prozent der in den Räumen gefundenen Bakterien sind Krankheitserreger. Dennoch sei es wichtig, zu verstehen, wie sich auch harmlose Bakterien in Räumen ausbreiten und verhalten, um effektive Klimatisierungskonzepte zu erarbeiten, so die Wissenschaftler. Die meisten Amerikaner würden sich 90 Prozent ihres Lebens innerhalb geschlossener Räume aufhalten und sich eben auch innerhalb geschlossener Räume mit Infektionskrankheiten anstecken.
KK