Vor allem bei Typ-1-Diabetes
Durst
Der bei Diabetes vorhandene hohe Blutzucker wird in großen Mengen über die Nieren ausgeschieden. Dabei nimmt er viel Wasser aus dem Körper mit. Die Dysbalance im Flüssigkeitshaushalt des Körpers zeigt sich in starkem Durstgefühl.
Häufiges Wasserlassen
Die großen Flüssigkeitsmengen, die den Körper über die Nieren in Folge des hohen Blutzuckers verlassen, bedingen häufigen Harndrang. Die Harnblase füllt sich rasch immer wieder neu.
Müdigkeit
Da der Zucker bei einem unbehandelten oder schlecht behandelten Diabetes kaum mehr in die Körperzellen gelangt, fehlt ihnen Energie. Der Mensch wird kraftlos und müde. Auch, weil der viele Zucker im Blut, der eigentlich in die Zellen gehört, als Energiespender über die Nieren und die Blase verloren geht.
(Rascher) Gewichtsverlust
Energie- und Wasserverlust machen sich auch auf der Waage bemerkbar. Der Mensch verliert Gewicht. Als Diätmethode eignen sich hohe Zuckerwerte deshalb allerdings nicht, denn es handelt sich nicht um eine gesunde Art, schlanker zu werden, sondern um einen krankhaften Prozess mit schwerwiegenden Folgen.
Bei beiden Diabetes-Typen
Vermehrt Infekte
Hoher Blutzucker schwächt das komplexe Zusammenspiel der Abwehrmannschaften des Immunsystems. Das führt dazu, dass Krankheitserreger zum Beispiel in der Blase oder in den Bronchien leichteres Spiel haben. Infekte treten häufiger auf als bei gesunden Menschen und verlaufen oft schwerer.
Trockene Haut mit oder ohne Juckreiz
Die Haut drückt hohe Zuckerwerte in Trockenheit aus. Schuppende und juckende Hautstellen sowie Pilzerkrankungen, vor allem auch an den Füßen, können einen Diabetes deshalb anzeigen.
Zusätzlich vor allem bei Typ-2-Diabetes
Schlecht heilende Wunden
Verletzungen brauchen eine intakte Immunabwehr und eine tadellose Versorgung des verletzten Areals mit Sauerstoff und Nährstoffen. Daran mangelt es bei hohen Blutzuckerwerten. Deshalb kann sich die Wundheilung
verzögern. Im ungünstigsten Fall bilden sich schwer heilende Wunden an den Füßen aus.
Missempfindungen in den Füßen
Besonders der Typ-2-Diabetes wird oft erst so spät erkannt, dass nicht selten bereits Folgeschäden vorhanden sind. Dazu gehören geschädigte Nervenbahnen. Das macht sich meist zuerst in den Füßen und Unterschenkeln bemerkbar. Kribbeln, Schmerzen, ein verändertes Temperatur- und Schmerzempfinden kennzeichnen eine sogenannte Neuropathie.
IW
Kribbeln in den Füßen und Beinen und / oder Schmerzen in den Füßen und Beinen
Am wahrscheinlichsten sprechen diese Symptome bei Diabetikern für eine
Nervenschädigung, eine Neuropathie. Dabei können die Beschwerden sehr
unterschiedlich ausgeprägt sein, je nachdem, welcher Typ von Nervenfasern erkrankt ist. Je früher eine Neuropathie angegangen wird, desto besser die Chancen, dass sie sich nicht verschlechtert. Deshalb sollte man schon bei geringen Symptomen mit dem Diabetologen sprechen.
Schlechte Stimmung
Diabetes kann direkt über hohe Zuckerwerte Depressionen verursachen, weil
hohe Glukosewerte wichtige Stimmungsregulatoren im Gehirn negativ beeinflussen. Am wichtigsten: dem Arzt von der eigenen Seelenlage berichten und das Ganze nicht verharmlosen, sondern auch an einen möglichen Zusammenhang mit dem Diabetes denken.
Sehstörungen
Es ist selten, dass der Diabetes die Sehfähigkeit akut beeinträchtigt. Wenn, sollte man niemals zuwarten, sondern schnellstmöglich einen Augenarzt aufsuchen. Womöglich ist eine größere Blutung in der Netzhaut aufgetreten.
Häufiger verschlechtert sich das Sehvermögen vorübergehend, wenn ein Diabetiker erstmals Medikamente gegen den hohen Blutzucker bekommt.
Stabilisieren sich die Blutzuckerwerte. Auf einem normalen Niveau, normalisiert
sich auch die Sehfähigkeit wieder.
Allerdings darf der Blutzucker nicht zu schnell abgesenkt werden, sonst können nicht nur die Augen, sondern auch die Nerven Schaden nehmen. Von "zu schnell" sprechen Mediziner, wenn der Langzeitblutzucker HbA1c binnen drei Monaten um mehr als zwei Prozentpunkte abnimmt.
Apothekerin Isabel Weinert