04.04.2012
In einem bedrohlichen Moment Angst zu haben, ist normal. Denn sie übernimmt für den Menschen eine natürliche Alarmfunktion. Der Körper wird zur Flucht angeregt, um sich der Gefahr zu entziehen. Ist die Gefahrensituation vorüber, vergeht die Angst wieder. Normalerweise. Bei einer Angststörung ist die Furcht derart übersteigert, dass sie den Körper lähmt. Betroffene empfinden übermäßige Angst vor Dingen oder Situationen, vor denen Menschen ohne Angststörung keine oder bedeutend weniger Angst haben.
Oft macht sich die Erkrankung nicht so sehr durch das Gefühl der Angst bemerkbar als vielmehr durch körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schwindel, Schweißausbrüche oder Durchfall. Dazu können depressive Symptome wie gedrückte Stimmung, Freud- und Interesselosigkeit kommen. Stehen diese im Vordergrund, kann es sich auch um eine Depression handeln, bei der die Angst nur ein Symptom dieser Erkrankung ist.
Ziel einer Behandlung ist, dass der Patient zu seiner Angst steht und dass er seine körperlichen Beschwerden als Ausdruck der Angst erkennt. Hierbei kommt die Verhaltenstherapie zum Einsatz: Zunächst bespricht der Patient mit dem Therapeuten Angst auslösende Situationen, später stellt er sich der entsprechenden Situation. Der Betroffene soll erfahren, dass in Wirklichkeit gar keine Gefahr droht.
Darüber hinaus sind Entspannungsverfahren wie Biofeedback, autogenes Training oder Muskelentspannung Grundlage einiger Therapien und helfen, die körperliche Anspannung zu beseitigen. Die Bewältigung der Angst wird durch die Entspannung wesentlich erleichtert. Vorteil dieser Verfahren: Sie können vom Patienten selbst angewendet werden. Sinnvoll kann eine zusätzliche Behandlung mit Medikamenten sein. Hierbei kommen beruhigende und Angst lösende Arzneimittel zum Einsatz: hierzu zählen auch pflanzliche Präparate mit Hopfen, Melisse, Johanniskraut, Passionsblume, Baldrian und Lavendel. Bestimmte Mittel gegen Depressionen zeigen ebenfalls Wirkung bei Angststörungen.
FH