Dr. Karen Zoufal
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07.10.2021
Gel-Nägel bergen Risiken, von denen viele Frauen nichts ahnen: Mehr als 80 Prozent der Kundinnen haben Nebenwirkungen. Auf der Jahrestagung der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie klärte Prof. Dr. Antonella Tosti von der Universität Miami darüber auf.
Die Nagelverlängerung wird oft mit Hilfe von Acrylat-Gel durchgeführt. Auch Sets für die Anwendung zu Hause enthalten meist solch ein Gel. Eine Befragung unter 2.118 Frauen ergab, dass es bei 48 Prozent von ihnen beim Auftragen zu Brennen und Schmerzen kam. 20 Prozent der Frauen hatten während des Tragens Nebenwirkungen. Zu guter Letzt ist auch die Entfernung der Lackreste nicht unproblematisch: 75 Prozent der Anwenderinnen hatten dabei Nebenwirkungen.
Die häufigsten Nebenwirkungen und Folgen einer Nagelverlängerung sind:
- Dünne und brüchige Nägel,
- Verwachsungen an der Nagelwurzel, die schlimmstenfalls zum Verlust des Nagels führen können,
- Allergische Reaktionen nicht nur an den Händen, sondern – besonders bei der Anwendung zu Hause – aufgrund der verdampfenden Lösungsmittel beim Aushärten unter UV-Licht auch der Atemwege oder im Gesicht,
- Bakterielle Infektionen,
- Schäden an den Fingernägeln wie eine Abhebung der Nagelplatte vom Nagelbett oder eine übermäßige Hornbildung unter dem Nagel.
Interessanterweise gaben 80 Prozent der Frauen an, dass sie trotz der Nebenwirkungen weiterhin Nagelverlängerungen mit Acrylat-Gel durchführen lassen würden.
Quelle: DOI 10.2340/00015555-3684