20.12.2018
Staub und Allergene werden von Luftreinigungsfiltern festgehalten, aber was ist mit schädlichen Substanzen, die solche Vorrichtungen problemlos passieren? Forscher haben eine Zimmerpflanze entwickelt, die diese Stoffe unschädlich machen kann.
Eine typische Zimmerpflanze, die Efeutute, wurde von Forschern der Universität in Washington genetisch so verändert, dass sie Chloroform und Benzol aus der Umgebungsluft entfernen kann. Die modifizierten Pflanzen machen diese beiden Giftstoffe unschädlich und verwenden sie für ihr Wachstum. Das gesundheitsschädigende Chloroform wird aus gechlortem Wasser freigesetzt. Benzol ist krebserregend und beispielsweise in Benzin enthalten, auch beim Rauchen von Zigaretten wird Benzol in kleinen Mengen freigesetzt.
In einem Versuch zeigte sich, dass die modifizierte Pflanze nach drei Tagen bereits 82 Prozent des Chloroforms aus der Umgebungsluft entfernt hatte, nach sechs Tagen war es nicht mehr nachweisbar. Benzol wurde etwas langsamer abgebaut: Nach acht Tagen war die Konzentration in der Luft um 75 Prozent gefallen.
Auch unsere Leber ist in der Lage, Chloroform und Benzol abzubauen, allerdings hilft das wenig, wenn man die Stoffe über die Luft aufnimmt. Die Forscher haben nun sozusagen eine „grüne Leber“ geschaffen, die diese Aufgabe übernehmen kann. Dafür haben sie ein Gen vom Kaninchen in die Pflanze eingebracht. Der ganze Prozess hat zwei Jahre gedauert, denn die Wissenschaftler wollten eine Pflanze verwenden, die als Zimmerpflanze beliebt ist, und wählten die Efeutute aus. Jetzt versuchen sie die Pflanze weiter zu optimieren, damit sie auch Formaldehyd in größeren Mengen abbauen kann.
ZOU