Eine E-Zigarette – was ist das eigentlich?
Der Begriff "E-Zigarette" steht für elektronische Zigarette. Sie ähnelt einer herkömmlichen Zigarette. Statt des Tabaks enthält sie zumeist eine nikotinhaltige Flüssigkeit, Liquid genannt. Ein batteriebetriebenes Heizelement erwärmt diese Flüssigkeit und verdampft sie anschließend. Über das Mundstück atmet man diese Dämpfe ein.
Woraus besteht die Füllung der E-Zigarette?
Das kann man nicht mit Sicherheit sagen, da es auf dem Markt ein breites Angebot gibt. Die meisten Liquids enthalten Nikotin und zusätzlich Lösungen, die als Verneblungsmittel dienen. Oft kommen noch Geschmacksstoffe hinzu, etwa Vanilleextrakt, Menthol, Apfelsäure oder Aromen, die an herkömmliche Tabakprodukte erinnern sollen.
Ist in E-Zigaretten automatisch Nikotin enthalten?
In der Regel ja. Es gibt auch nikotinfreie Liquids. Wegen des großen Angebots lässt sich nichts Konkretes über den typischen Nikotingehalt einer E-Zigarette sagen.
Stehen die Inhaltsstoffe auf der Verpackung?
Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung enthalten E-Zigaretten häufig fehlerhafte Deklarationen. So haben vermeintlich nikotinfreie Produkte zum Teil doch Nikotin enthalten. "E-Zigarettenraucher haben somit häufig keine gesicherten Informationen, welche Stoffe sie inhalieren", so das Fazit der Behörde.
Gefährden E-Zigaretten die Gesundheit?
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hatte erstmalig im Jahre 2008 eine gesundheitliche Einschätzung zu elektronischen Zigaretten abgegeben. "Die Inhalation der vernebelten Liquids kann die Gesundheit der Verbraucher durch Nikotin, die Vernebelungsmittel Propylenglykol oder Glycerin sowie durch Zusatzstoffe und Verunreinigungen schädigen", so die Einschätzung. "Daher sind gesundheitliche Bedenken nicht nur auf nikotinhaltige E-Zigaretten beschränkt."
Ist eine generelle Einschätzung möglich?
"Eine generelle Bewertung ist schwierig, da aufgrund der großen Produktvielfalt nicht bekannt ist, welche Stoffe in den Liquids enthalten sind", so das Bundesinstitut für Risikobewertung. Aus Sicht der Experten stellt allein schon eine mögliche Nikotinsucht eine erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigung dar. Weiterhin gibt es einzelne Hinweise, dass beim Verdampfen krebserregende Substanzen wie Formaldehyd, Acetaldehyd und Acrolein, die auch im Tabakrauch auftreten, entstehen können.
Wie sieht es mit der Gefahr von Passivrauchen aus?
"E-Raucher geben Emissionen in Form von sichtbarem Dampf in die Raumluft ab", erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung. "Gefahren für Dritte können nach jetzigem Kenntnisstand keinesfalls ausgeschlossen werden." E-Raucher können auch eigene Liquids mischen. Weder der E-Raucher noch der Passivraucher können im konkreten Fall einschätzen, ob von den freigesetzten Dämpfen gesundheitliche Gefahren ausgehen.
Welchen Umgang mit E-Zigaretten empfehlen Experten?
Experten empfehlen, das Rauchen von allen E-Zigaretten in Nichtraucherzonen zu untersagen. Das gilt auch für den Privatbereich. Also keine E-Zigaretten im Beisein von Kindern, Schwangeren und Kranken verwenden.
Können E-Zigaretten abhängig machen?
Nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung kann das in E-Zigaretten enthaltene Nikotin abhängig machen und sogar den späteren Wechsel zu Tabakerzeugnissen begünstigen.
Eignet sich die E-Zigarette zur Rauchentwöhnung?
Ob sich die E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung eignen, ist nicht bekannt. Es fehlen klinische Studien, die das belegen.
Peter Erik Felzer