07.04.2014
Wer vor einem öffentlichen Auftritt eine halbe Tafel dunkler Schokolade isst, senkt den Stresspegel des Körpers. Die Kakaoteile darin hemmen Stresshormone, vermuten Forscher der Universitäten Bern und Zürich aus der Schweiz.
Für ihre Studie brachten die Forscher die Teilnehmer in die stressige Situation eines fingierten Vorstellungsgespächs mit freier Rede und Kopfrechnen vor einem Gremium von zwei Prüfenden in weißem Kittel. Die Testpersonen, die vorher eine halbe Tafel dunkler Schokolade gegessen hatten, verkrafteten den Druck offenbar erheblich besser: Sie wiesen einen schwächeren Anstieg der Nebennieren-Stresshormone Cortisol und Adrenalin im Blut auf als die Gruppe der Teilnehmer, die vorher keine echte, sondern eine präparierte Schokolade bekommen hatten. Dieser „Placebo-Schokolade“ fehlten die sogenannten Flavonoide. Das sind natürliche Wirkstoffe aus der Kakaobohne, die eine herzschützende Wirkung aufweisen. Je höher die Flavonoid-Spiegel im Blut, desto geringer war der Stresshormonanstieg. Bei den anderen Stresshormonen und der psychologischen Stressbewertung zeigten sich hingegen keine Unterschiede zwischen den beiden Testgruppen.
„Wir vermuten, dass schwarze Schokolade aufgrund der darin enthaltenen Flavonoide auf Ebene der Nebennieren vor der körperlichen Reaktion auf Stress schützt, indem sie die Stresshormonfreisetzung reduziert“, folgert Studienleiterin Professor Dr. Petra H. Wirtz vom Institut für Psychologie der Universität Bern. Die Forscher erhoffen sich von diesen Erkenntnissen ein besseres Verständnis der schützenden Effekte von Kakao-Flavonoiden auf das Herz-Kreislauf-System sowie neue Ansatzpunkte für die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
RF