Dr. Karen Zoufal
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08.10.2021
Mit einem speziell entwickelten Robotersystem, das die Beinmuskeln von Mäusen mit klar definierten Kräften massiert, konnten die Forscher zeigen, dass durch die mechanische Einwirkung bestimmte Immunzellen, sogenannte neutrophile Granulozyten, schneller aus verletztem Muskelgewebe entfernt wurden. Damit nahm die Menge an entzündlichen Botenstoffen ab, die diese Zellen ausschütten. Das hatte zur Folge, dass sich die Muskelfasern besser regenerieren konnten. Auch die Art der Muskelfasern unterschied sich: Bei den massierten Mäusen waren sie häufiger von einem Typ, der mehr Kraft aufbringen kann.
Die Idee, diese Immunzellen ganz aus dem Muskelgewebe zu entfernen, ist aber keine geeignete Lösung: In Laborversuchen zeigte das Team, dass Stoffe, die von neutrophilen Granulozyten in das Nährmedium abgegeben wurden, das Wachstum von Muskelzellen stimulierten. Erst wenn diese Stoffe über längere Zeit vorhanden waren, wurde die Bildung neuer Muskelfasern beeinträchtigt.
„Neutrophile sind dafür bekannt, Krankheitserreger und geschädigtes Gewebe abzutöten und zu beseitigen. Während die Entzündungsreaktion im Anfangsstadium der Heilung für die Regeneration wichtig ist, ist es ebenso wichtig, dass die Entzündung schnell aufgelöst wird, damit die regenerativen Prozesse ihren vollen Lauf nehmen können“, erklärte Studienautorin Dr. Stephanie McNamara.
Quelle: DOI 10.1126/scitranslmed.abe8868