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Durch Säureblocker häufiger Magen-Darm-Infekte

06.01.2017

Wer Medikamente einnimmt, die die Produktion der Magensäure blockieren, leidet öfter unter Magen-Darm-Infekten. Das haben schottische Wissenschaftler in einer Studie ermittelt. Demnach infizieren sich die Patienten häufiger mit den Bakterien Clostridium difficile und Campylobacter, die Erbrechen und Durchfall auslösen.

Magensäureblocker kommen oft bei Sodbrennen zum Einsatz.
Magensäureblocker kommen oft bei Sodbrennen zum Einsatz.
© Peter Maszlen - Fotolia.com

Bei Menschen, die Säureblocker verwendeten, traten Infektionen mit den krankmachenden Bakterien 1,7- bis 3,7-mal öfter auf als bei unbehandelten Vergleichspersonen. Die Studienteilnehmer hatten sogenannte Protonenpumpeninhibitoren, wie Omeprazol, Pantoprazol oder Lasoprazol, eingenommen oder H2-Rezeptor-Antagonisten, zu denen z.B. Cimetidin, Famotidin und Ranitidin gehören. Insgesamt hatten über 500.000 Menschen an der im British Journal of Clinical Pharmacology veröffentlichten Studie teilgenommen. Säureblocker gelten als Medikamente mit wenig Nebenwirkungen. Manche Patienten bekommen Sie als Zusatz bei langandauernder Schmerztherapie, um die Magenschleimhaut zu schützen. Viele nehmen die teils ohne Rezept erhältlichen Präparate gegen Sodbrennen ein.

Experten erklären die aufgrund der Wirkung der Medikamente erhöhte Infektionsgefahr: Normalerweise tötet die Magensäure Bakterien ab, die mit der Nahrung in den Magen gelangen. Ist weniger Magensäure vorhanden, wird dieser Schutzschirm löchrig und die Infektionsgefahr steigt. „Menschen die Säureblocker einnehmen, sollten besonders in Bezug auf Lebensmittel auf Hygiene achten“, rät Studienautor Professor Thomas MacDonald. Neben den allgemeinen Tipps zur Küchenhygiene können folgende Maßnahmen dabei helfen, Infektionen zu vermeiden:

  • Waschen und desinfizieren Sie sich regelmäßig die Hände.
  • Halten Sie sich von Erkrankten möglichst fern und nutzen Sie möglichst eine separate Toilette.
  • Ist ein Familienmitglied erkrankt, benutzen Sie beim Waschen von Kleidungsstücken und Handtüchern oder beim Toilettenputzen Einmalhandschuhe.
  • Bleiben Sie nach Abklingen der Symptome noch zwei Tage zu Hause, denn so lange kann man andere Personen noch anstecken.
  • Wechseln Sie Handtücher regelmäßig. Bakterien vermehren sich besonders in feuchter Umgebung schnell.

AW

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