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Durchfall: Wie gut helfen Probiotika?

ZOU  |  03.01.2022

Im Schnitt steckt sich jeder Erwachsene etwa einmal pro Jahr an mit Durchfallerregern an, Kinder noch häufiger. Meist verschwindet der Durchfall von selbst nach kurzer Zeit. Da die Erkrankung sehr unangenehm ist, versuchen viele, sie mit Probiotika zu verkürzen. Das scheint jedoch nicht wirklich zu funktionieren, schreiben die Autoren eines neuen Cochrane-Reviews.

Junge Frau, hält eine Tablette und ein Glas Wasser in den Händen.
Probiotika enthalten spezielle Mikroorganismen, die zu einem Gleichgewicht in der Darmflora beitragen sollen.
© iStock.com/Piyapong Thongcharoen

Probiotika sind nützliche Mikroorganismen, die zu einer gesunden Darmflora beitragen und in Form von Jogurt, Kapseln oder Pulver aufgenommen werden. So auch bei Durchfall: Indem man sie gezielt einnimmt, sollen sie die Krankheitserreger im Darm verdrängen. Möglicherweise haben sie auch einen positiven Einfluss auf das Immunsystem und Entzündungen.

Zahlreiche Studien scheinen diese Wirkungen zu belegen. Bei genauem Hinsehen haben Wissenschaftler aber nun festgestellt, dass viele dieser Studien nicht optimal durchgeführt wurden: Mal fehlt eine geeignete Kontrollgruppe, mal waren die Teilnehmer nicht zufällig in Gruppen aufgeteilt worden oder wussten, ob sie ein wirksames Mittel oder ein Placebo bekamen. All dies kann dazu führen, dass die Ergebnisse verfälscht werden. Von anfangs 82 Studien beschränkten sich die Forscher deshalb auf zwei, an deren Durchführung nichts auszusetzen war.

Das Ergebnis war ernüchternd: Mit einem Placebo dauerte der Durchfall bei etwa der Hälfte der Kinder mindestens 48 Stunden – und mit einem Probiotikum ebenfalls. Nebenwirkungen wurden kaum beschrieben. Zusammen lässt dies vermuten, dass Probiotika bei Durchfall zwar keinen Nutzen haben, aber auch nicht schaden.

Die Autoren der neuen Übersichtsarbeit, die in „The Cochrane database of systematic reviews“ erschienen ist, weisen darauf hin, dass viele Studienergebnisse möglicherweise gar nicht erst veröffentlicht wurden. Das kommt häufiger vor, wenn ein gewünschter Effekt nicht gezeigt werden kann.

Quelle: DOI 10.1002/14651858.CD003048.pub4

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