28.05.2020
In der Studie betrachteten die Forscher die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Mund-Rachen-Raum der Teilnehmer. Bei denjenigen, die täglich E-Zigaretten verwendeten, stimmte sie weitgehend mit den Befunden überein, die bei Patienten mit Zahnfleischerkrankungen beobachtet wurden. Die Ergebnisse lassen weiter darauf schließen, dass beim Dampfen von E-Zigaretten Bakterien im Mund mit einer Schleimschicht überzogen werden. Diese führt einerseits dazu, dass sie den Abwehrmechanismen des Körpers entkommen können, und andererseits verhindert sie die Besiedlung durch gesunde Bakteriengemeinschaften – beste Voraussetzungen für Zahnfleischentzündungen.
Das Forscherteam nimmt an, dass das Glycerin- und Glykol-haltige Trägermaterial der E-Zigaretten diese Veränderungen bewirkt, denn verschiedene Aromen und Nikotin hatten auf die Veränderungen des oralen Mikrobioms keinen Einfluss, sondern nur die Dauer des Gebrauchs der E-Zigaretten. Sie beobachteten zudem, dass sowohl Rauchen als auch der Gebrauch von E-Zigaretten Entzündungen begünstigen, jedoch über verschiedene Wege.
Die langfristige Auswirkung von E-Zigaretten auf die menschliche Gesundheit ist noch weitgehend unbekannt. Um einen Einblick zu erhalten, wie E-Zigaretten die Mundbakterien beeinflussen, wurden 123 gesunde Personen, darunter 25 Raucher, 25 Nichtraucher, 20 E-Zigaretten-Benutzer, 25 ehemalige Raucher, die auf E-Zigaretten umgestiegen waren, und 28 Raucher, die sowohl herkömmliche als auch E-Zigaretten verwendeten, untersucht. Aus dem Zahnbelag der Teilnehmer wurden die bakterielle Zusammensetzung und die Stoffwechselaktivität der Bakterien bestimmt.
ZOU